Es wird noch heisser


Zürich/Bern - Die Schweiz wird sich auf trockene Sommer, mehr Hitzetage und schneearme Winter einstellen müssen. Das geht aus den Klimaszenarien CH2018 hervor, die von Klimaforschenden von MeteoSchweiz und der ETH Zürich vorgelegt worden sind.

News
von swisscleantech
13.11.2018

Der heisse Sommer 2018 dürfte in den nächsten Jahrzehnten zum Normalfall werden. Das zeigen die Klimaszenarien CH2018 auf. Die durchschnittlichen Temperaturen in den Sommermonaten Juni bis August dürften bis zur Jahrhundertmitte um 2,5 bis 4,5 Grad Celsius steigen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung von MetoSchweiz und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). An den heissesten Tagen dürfte es um 2 bis 5,5 Grad wärmer werden. Dabei dürfte der Niederschlag um Sommer um ein Viertel sinken. Dagegen dürfte es mehr Starkregen geben. Auch die Winter dürften wärmer werden. Die Forscher rechnen mit einem Anstieg von 2 bis 3,5 Prozent. Dabei erwarten sie mehr Niederschläge im Winter, allerdings meist in Form von Regen: Die Nullgradgrenze dürfte von heute 800 auf 1500 Meter steigen.

Die Klimaszenarien richten sich in erster Linie an „Nutzer im Anpassungsbereich“, wie Andreas Fischer vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie in einem Interview auf der Seite von MeteoSchweiz sagt. Der Projektleiter der Klimaszenarien versteht darunter Fachstellen in der Verwaltungen, Ingenieur- und Planungsbüros, aber auch in Verbänden und Unternehmen. Die Daten stehen offen zur Verfügung und lassen sich auch regional nutzen.

Bundespräsident Alain Berset sieht Politik und Private gefordert. „Mit bewährten Instrumenten in den Bereichen Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft will der Bundesrat den Übergang zu einer emissionsarmen Schweiz weiter vorantreiben“, schreibt er im Vorwort zu den Klimaszenarien. „Mit erneuerbaren Energien, CO2-neutralem Verkehr und mehr Effizienz kann die Schweiz ihren Treibhausgasausstoss auf einen Bruchteil verringern.“ stk