AG für Kraftwerk Erstfeldertal gegründet


Altdorf - Das seit langer Zeit geplante Wasserkraftwerk Erstfeldertal ist greifbar geworden. Seit Wochenbeginn liegt die Baubewilligung vor. Am Mittwoch wurde daraufhin die Kraftwerk Erstfeldertal AG gegründet.

News
von swisscleantech
22.11.2018

Bei dem Wasserkraftwerk Erstfeldertal handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Elektrizitätswerks Altdorf (EWA), der Gemeindewerke Erstfeld, des Kantons Uri und der Korporation Uri. Laut einer Medienmitteilung von EWA ist Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung EWA, zum Verwaltungsratspräsidenten der neu gegründeten AG ernannt worden. Im Juni 2019 sollen die Bauarbeiten beginnen, die Inbetriebnahme der Winterturbine ist für Dezember 2020 geplant. „Wir investieren 36 Millionen Franken in das Kraftwerk Erstfeldertal“, wird Jauch in der Mitteilung zitiert.

Das Projekt hat eine lange Geschichte. Bereits vor 100 Jahren sind erste Stauversuche am Fulensee unternommen worden. Über die Jahrzehnte sind mehrere Projektstudien durchgeführt worden. Zuletzt lag den Gemeindewerken Erstfeld sogar die Zusage über die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) vor, die aber Ende 2017 ausgelaufen wäre. EWA hat sich erfolgreich für eine Verlängerung eingesetzt. Allerdings mussten bis Ende 2018 die Konzession und die Baubewilligung vorliegen, ein Prozess, der normalerweise „mehr als zwei Jahre in Anspruch“ nimmt, wie EWA erläutert. Doch die Beteiligten konnten das Projekt dennoch erfolgreich weiter führen. Die Konzession wurde am 3. Oktober erteilt, die Baubewilligung am 19. November.

Das Kraftwerk soll nun auch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für den Kanton werden. „Der überwiegende Teil der Wertschöpfung soll in und für Uri realisiert werden. Das Kraftwerk wird pro Jahr rund 500.000 Franken Wasserzinsen generieren und für zusätzliche Steuereinnahmen für die Gemeinde Erstfeld und den Kanton Uri sorgen. Und schliesslich sichert das Projekt auch bestehende Arbeitsplätze“, heisst es von Jauch. Nach Fertigstellung soll das Kraftwerk 7200 Haushalte versorgen. jh