SES mahnt gezielte Förderung für Energiewende an


Zürich - In einer Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) liegt die Schweiz im Hinblick auf Wind- und Solarenergie unter den Schlusslichtern im europäischen Vergleich. Beide decken lediglich 3,7 Prozent des Strombedarfs. Nur gezielte Förderung könne dies ändern, meint die SES.

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von swisscleantech
29.05.2019

„Schlechte Noten für die Schweiz“ überschreibt die SES die Mitteilung zur von Tonja Iten aufgestellten Studie „Ländervergleich 2018“. In ihr hat die Volkswirtschafterin und Praktikantin an der SES die Solar- und Windstromproduktion der Schweiz mit den entsprechenden Werten der 28 EU-Staaten verglichen. Den Ergebnissen zufolge landet die Schweiz mit Platz 25 unter den Schlusslichtern. „Das ist bedenklich für ein Land, das sich gerne mit seiner fortschrittlichen Strompolitik und -erzeugung brüstet“, kommentiert Iten in der Mitteilung.

Während Spitzenreiter Dänemark bereits knapp die Hälfte seines Energieverbrauchs mit Wind- und Solarstrom deckt, werden in der Schweiz nur 3,7 Prozent des benötigten Stroms mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen produziert, wird in der Mitteilung weiter erläutert. Bei der Pro-Kopf-Produktion kommt die Schweiz gerade einmal auf 250 Kilowattstunden im Jahr. Spitzenreiter Dänemark produziert mit über 2500 Kilowattstunden pro Jahr und Einwohner das Zehnfache.

Dabei habe das Bundesamt für Energie erst kürzlich festgestellt, dass allein auf Hausdächern und Fassaden in der Schweiz jährlich 67 Terawattstunden Strom erzeugt werden könnten, mehr als ausreichend, um den Landesstromverbrauch von rund 60 Terawattstunden zu decken, erklärt die SES in der Mitteilung. Um das vorhandene Potenzial zu nutzen, müsse die Schweiz allerdings ihre „Deckelpolitik“ bei der Förderung aufgeben, mahnt die SES. Stattdessen sollte sie dem Weg der meisten EU-Staaten folgen, die ihre neuen Wind- und Solarkraftwerke mit gesetzlich garantierten Minimalvergütungen vor Preisschwankungen schützen. hs