Autonome Fahrzeuge können Städte massiv verändern. Wie sehr, das hängt auch davon ab, ob sich die grossen Städte und Ballungsräume auf die neuen Technologien vorbereiten, schreibt Siemensin seinem Bericht„Cities in the Driving Seat“. Der Bericht wurde am World Cities Summit 2018in Singapur vorgelegt. Die Städte müssten dabei mit vier Umwälzungen rechnen, der Automatisierung und der Elektrifizierung des Verkehrs, der geteilten Nutzung der Verkehrsmittel und der digitalen Vernetzung.
Der Bericht empfiehlt den Städten, in ihrem Mobilitätskonzept zuerst auf Fussgänger, Fahrräder und den öffentlichen Verkehr zu setzen. Autos sollten möglichst von mehreren Passagieren benutzt werden. Dabei sollten der individuelle und der Massenverkehr miteinander verbunden werden. Autonome Fahrzeuge ermöglichten dabei den Anschluss des öffentlichen Verkehrs an die erste und die letzte Meile, also von der Wohnung zur Haltestelle und von der Haltestelle zum Zielort. Fahrzeuge sollten mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Gelingt diese Verknüpfung, dann kann der Autoverkehr bis 2050 halbiert werden, so der Bericht.
Ohne eine geteilte Nutzung der Fahrzeuge und eine grössere Nutzung des öffentlichen Verkehrs dagegen könnten autonome Fahrzeuge die Verkehrsbelastung und die Ausdehnung der Siedlungsgebiete sogar noch verstärken, warnen die Siemens-Experten. Als Luxusprodukte ständen sie nur einer Minderheit zur Verfügung und würden damit die heutigen Probleme der Städte noch akzentuieren. stk