Klimaschutz muss ausgeweitet werden


Potsdam - Die Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Energien reicht nicht aus, um die Pariser Klimaziele einzuhalten, hat eine Gruppe internationaler Wissenschaftler festgestellt. Auch Industrie-, Verkehr- und Gebäudesektor müssen auf fossile Energieträger verzichten.

News
von swisscleantech
26.06.2018

Die Diskussion um die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius wird von der Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Energien dominiert, schreibt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einer Mitteilung. Seine Wissenschaftler waren an einem internationalen Forschungsprojekt zur Untersuchung der sogenannten Restemissionen beteiligt. Dabei wurden die Emissionen der Sektoren Industrie, Verkehr und Gebäude untersucht. „Diese Sektoren sind viel schwieriger CO2-frei zu bekommen als unsere Energieversorgung, da es hier keine so offensichtlichen Alternativen wie die Erzeugung von Wind- und Solarstrom gibt“, erläutert Forschungsgruppenmitglied Shinichiro Fujimori vom Nationalen Institut für Umweltstudien (NIES) und der Universität Kyoto in Japan in der Mitteilung. 

Den Ergebnissen der Studie zufolge ist die Erreichung der Klimaziele selbst bei vollständiger Umstellung auf eine saubere Stromproduktion noch von der Nutzung fossiler Brennstoffe in den drei Sektoren gefährdet. Die verbleibenden Emissionen bis 2100 lägen „selbst bei enormen Anstrengungen aller Länder“ im Bereich von etwa 1000 Gigatonnen CO2. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, stände möglicherweise jedoch nur ein Budget von 200 Gigatonnen CO2 zur Verfügung. Die Treibhausgase müssten daher „deutlich schneller reduziert werden als bisher geplant, um die Pariser Ziele zu erreichen," stellt Elmar Kriegler vom Potsdam-Institut als Fazit der Studie fest. hs