Forscher ermöglichen warmen Start


Dübendorf ZH - Wissenschaftler der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt arbeiten an der Vorwärmung eines Katalysators. Dadurch können die Feinstaubemissionen verhindert werden, die beim Kaltstart eines Benzinmotors entstehen.

News
von swisscleantech
05.12.2017

Beim Kaltstart eines Benzinmotors entstehen 90 Prozent der Schadstoffe, heisst es in einer Medienmitteilung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa. Um das zu vermeiden, wird ein Katalysator benötigt, der schnell erwärmt wird und somit direkt bei der ersten Motorumdrehung in der Lage ist, das Abgas zu reinigen. Bei der entsprechenden Forschung hat Empa-Wissenschaftler Potis Dimopoulos Eggenschwiler inzwischen grosse Fortschritte gemacht. Seine Arbeit wird vom Schweizerischen Nationalfonds SNF und dem Bundesamt für Umwelt BAFU unterstützt.

So hat er mit seinen Mitarbeitenden eine Oberflächenstruktur für einen Katalysator entwickelt, welche diesen durch Mikrowellenbestrahlung innert 10 Sekunden auf 300 Grad erwärmt. Dazu wurde am Computer die Struktur aus Keramikstreben entwickelt, welche nun von Spezialisten an der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI) mit einer Art 3D-Druck hergestellt wurde. Im Praxistest konnte der „wahrscheinlich weltweit erste Abgaskatalysator aus dem 3D-Drucker“, wie ihn die Empa nennt, alle Erwartungen erfüllen und das Abgas zufriedenstellend reinigen. Noch handelt es sich dabei um ein Miniaturmodell, doch im nächsten Schritt soll der 3D-Kat in Originalgrösse in ein Prototypenfahrzeug eingebaut und getestet werden. Anschliessend soll auch die benötigte Mikrowellenheizung eingebaut werden. „Kaltstartemissionen könnten somit bald Geschichte sein“, schlussfolgert die Empa. jh