Testanlage erprobt Energiespeicherung in Flüssigsalz


Köln - Flüssigsalz kann Strom in Form von Wärme speichern. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat nun in Köln eine Testanlage in Industriemassstab eingeweiht. Sie soll helfen, die Kosten der Speicherung um 40 Prozent zu senken.

News
von swisscleantech
28.09.2017

Salz ist ein vielversprechendes Speichermaterial für Energie. Es ist kostengünstig, praktisch überall verfügbar und kann in flüssiger Form zwischen 170 und 560 Grad Celsius eingesetzt werden. Dabei steht es anders als heisses Wasser nicht unter Druck. Seine Speichereigenschaften sind inzwischen gut bekannt. „Salz als Speichermaterial haben wir in den vergangenen Jahren genau erforscht und kennen die Potentiale des Materials sehr gut“, wird André Thess, Leiter des Instituts für Technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), in einer Mitteilung des Zentrums zitiert. 

Nun soll dieses Wissen auch für die Energiespeicherung in Solarkraftwerken und zur Flexibilisierung von Industrieprozessen nutzbar gemacht werden. Das DLR hat dazu am Freitag eine Testanlage in Industriemassstab in Köln eingeweiht. In ihr zirkulieren 100 Tonnen flüssiges Salz, die von 270 auf 560 Grad aufgeheizt und wieder abgekühlt werden. Die Forscher wollen dabei die Speichermethode so weiterentwickeln, dass die Kosten um bis zu 40 Prozent sinken. Unter anderem testen sie unterschiedliche Füllmaterialien aus Keramik und Gestein, wie es in der Mitteilung heisst. Zudem können einzelne Komponenten und Bauteile erprobt werden.

Die Testanlage wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. „Leistungsfähige Speicher sind eine wichtige Technologieoption, wenn es darum geht, die starken Einspeiseschwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen“, wird Ursula Borak in der Mitteilung zitiert, die Leiterin der Unterabteilung Internationales, fossile Energieträger und Kernenergie des Ministeriums. stk