Daten helfen Bewegung von Menschenmengen verstehen


Lausanne - Eine Wissenschaftlerin der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne hat grosse Datenmengen für die Analyse von Fussgängerbewegungen genutzt. Dabei hat sich gezeigt, dass auf diese Weise bisherige Erkenntnisse angepasst werden müssen.

News
von swisscleantech
29.05.2017

Marija Nikolic vom Transport- und Mobilitätslabor der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) hat für ihre Analysen grosse Datenmengen genutzt, die am Bahnhof Lausanne mit Sensoren erhoben worden sind. Damit hat sie Modelle von Fussgängerbewegungen errechnet, wie die EPFL in einer Medienmitteilung erklärt. Dabei wurde der untersuchte Raum nicht in einzelne Bereiche unterteilt und die entsprechenden Erkenntnisse hochgerechnet. Vielmehr hat Nikolic reale Daten über alle Fussgänger in dem untersuchten Raum für ihre Untersuchungen genutzt.

Dadurch konnte beispielsweise die These widerlegt werden, dass sich Fussgänger langsamer bewegen, wenn sie sich in grossen Menschenmengen befinden. Vielmehr habe es durchaus individuelle Fussgänger gegeben, die sich auch in solchen Ansammlungen schnell bewegt haben. So sei nicht nur die umgebende Menschenmenge für die Fortbewegungsgeschwindigkeit relevant, wie es in der Mitteilung heisst. Es müssten zudem Faktoren wie das Alter, Geschlecht, der Grund der Reise oder auch die Frage, ob Gepäck mit sich getragen wird, berücksichtigt werden.

Auf Basis des Modells von Nikolic können Forscher nun ermitteln, an welchem Ort beispielsweise eine Änderung des Fahrplans gewünscht sein könnte. „Was die Methode noch interessanter macht, ist, dass sie mit anderen Datenquellen kombiniert werden und auf andere Typen von Infrastruktur wie Museen, Einkaufszentren, Stadien oder Strassen angewendet werden kann“, wird Nikolic in der Mitteilung zitiert. jh