Energiestrategie spaltet Pharma- und Chemiesektor


Zürich - Der Pharma- und Chemiesektor ist bei der Energiestrategie gespalten, zeigt ein Medienbericht. Während der Verband Scienceindustries gegen die Vorlage kämpft, bleibt Interpharma neutral. Die Pharmariesen Roche und Novartis engagieren sich derweil stark im Bereich Energieeffizienz.

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von swisscleantech
04.04.2017

Der Branchendachverband Scienceindustries bekämpft die Energiewende aktiv. Er engagiert sich zusammen mit Swissmem, dem Baumeisterverband und anderen Organisationen im Wirtschaftskomitee gegen das Energiegesetz. Vorstandsmitglied bei Scienceindustries ist zudem auch Magdalena Martullo-Blocher. Die Chefin von Ems-Chemie und SVP-Nationalrätin gehört zu den „vehementen Bekämpfern der Energiestrategie“, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ in einem Artikel schreibt.

Im Unterschied dazu nimmt Interpharma keine Stellung zum Thema und engagiert sich auch nicht im Abstimmungskampf. Es handle sich bei der Energiestrategie nicht um ein Kernthema des Verbandes, wie Sara Käch von Interpharma gegenüber der „Neuen Zürcher Zeitung“ erklärte.

Währenddessen engagieren sich die beiden Basler Pharmariesen Roche und Novartis, die beide Mitglieder bei Interpharma und bei Scienceindustries sind, bereits seit mehreren Jahren im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Roche hat in den vergangenen zehn Jahren den Energieverbrauch pro Kopf der Mitarbeiter weltweit um rund 42 Prozent gesenkt, wie es im Artikel heisst. Novartis hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit die Treibhausgasemissionen um 30 Prozent bis 2020 und um 50 Prozent bis 2030 zu senken, wie Sprecher Satoshi Sugimoto der Zeitung erklärt.

Zur ihrer Haltung gegenüber der Energiestrategie und zur unterschiedlichen Positionierung der beiden Verbände wollten die beiden Konzerne auf Anfrage der „Neuen Zürcher Zeitung“ dennoch keine Stellung nehmen. Insgesamt kommt der Artikel zu dem Schluss, dass die Pharma- und Chemiebranche sich bei der Energiestrategie uneinig ist. ssp