Schottischer Wind deckt mehr als Hälfte des Strombedarfs


Edinburgh - Schottland hat im März 58 Prozent seines Strombedarfs mit Windkraft decken können. An zwei Tagen erzeugten die Windturbinen sogar mehr Strom, als die Region benötigt. Umweltschützer drängen darauf, die Windstromkapazitäten weiter auszubauen.

News
von swisscleantech
03.04.2017

Schottland bestätigt seinen Ruf, eine Region der Energieproduktion zu sein. Doch baute die Wirtschaft in den vergangenen Jahren auf der Förderung von Öl- und Gas in der Nordsee auf, wird Schottland nun zunehmend eine Region des Windstroms. Im vergangenen Monat erreichte die Produktion einen neuen Rekord: Sie deckte 58 Prozent des Strombedarfs, wie die Zeitung „The National“ in Glasgow unter Berufung auf den WWF Schottland schreibt. Insgesamt hätten Windturbinen 1,24 Millionen Megawattstunden Strom ins nationale Netz eingespeist. Der letzte Märzrekord hatte 2015 insgesamt 1,01 Millionen Megawattstunden betragen. An zwei Tagen im März 2017 lag die Produktion sogar über dem Bedarf der Region: Am 17. März erzeugten die Turbinen 102 Prozent des Bedarfs, am 19. März sogar 130 Prozent.

Lang Banks, der Chef von WWF Schottland, verweist auch auf die tausenden Arbeitsplätze, welche die Windindustrie in Schottland geschaffen hat. Er fordert die Politik auf, den Ausbau der Windkraft zu verstärken. „Angesichts der Tatsache, dass dieser März nicht so windig war wie in den Vorjahren, zeigt der Rekord dieses Jahres die Bedeutung eines weiteren Ausbaus der Windkraftkapazität auf“, wird er in dem Artikel zitiert. Der Übergang in eine erneuerbare Zukunft brauche die politische Rückendeckung aller Parteien in Schottland. Nur dann könnte der Nutzen für die Wirtschaft maximiert werden.

Schottland setzt zunehmend auch auf die Stromproduktion auf hoher See. Erst im März hatte die Regierung in Edinburgh den Bau eines schwimmenden Windparks vor der nordschottischen Küste genehmigt. stk