Autonome Fahrzeuge sollen kooperieren


Lausanne - Selbstfahrende Fahrzeuge müssen sich künftig in den Verkehr mit manuell gelenkten Autos einordnen können. Lausanner Forscher haben nun einen Algorithmus entwickelt, der einen Konvoi aus autonomen Autos flexibel auf den Verkehr reagieren lässt.

News
von swisscleantech
30.01.2017

Künftig sollen immer mehr autonome Fahrzeuge auf den Strassen verkehren. Als eine Möglichkeit, sie in den Verkehr mit manuell gelenkten Autos einzuordnen, sehen die Lausanne Forscher die Einordnung fahrerloser Autos in Kolonnen. Dabei würden sich beispielsweise einem manuell gelenkten Auto eine Reihe von fahrerlosen Fahrzeugen anschliessen. Auf einer Autobahn würden so alle Fahrzeuge in konstanter Geschwindigkeit und regelmässigen Abständen fahren.

Die Schwierigkeit bei diesem Szenario besteht unter anderem darin, dass sich der Konvoi nur bis zu einer bestimmten Anzahl an autonomen Fahrzeugen gut kontrollieren lässt. Im Rahmen des europäischen Projekts AutoNet2030 haben die Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) daher eine neue Software entwickelt, die die Kolonne mehr zu einer Art Schwarm werden lässt.

Mit der neuen Software würde es nicht ein führendes Fahrzeug geben, an dem sich andere Fahrzeuge anschliessen, erklärt die EPFL in einer Mitteilung. Stattdessen würde jedes Fahrzeug seine Umgebung mit Sensoren und GPS erfassen und diese Daten mit den Nachbarfahrzeugen austauschen. Dadurch könnte jedes einzelne Fahrzeug unabhängig seine Geschwindigkeit und Position im Schwarm anpassen. So könnten Autos im Konvoi beispielsweise auch auf mehreren Spuren einer Autobahn verteilt unterwegs sein und sich neu organisieren, wenn ein Fahrzeug hinzukommt oder den Konvoi verlässt. Auch an andere Gegebenheiten wie Spurwechsel und Tempolimite könnte sich der Konvoi ständig in Echtzeit anpassen.

„Grob zusammengefasst besteht die Idee darin, Akteure (Roboter oder Fahrzeuge), die individuell nicht unbedingt sehr schlau sind, kooperieren zu lassen, um ein komplexes allgemeines Verhalten zu bekommen“, erklärt Alcherio Martinoli von der EPFL. In einem Test mit drei Fahrzeugen wurde der Algorithmus in Schweden bereits erfolgreich getestet. Dies entspricht laut den Forschenden einem Machbarkeitsnachweis. ssp