Neues Material könnte Festplatten revolutionieren


Lausanne - Forscher der EPFL haben eine neue Variante des Photovoltaikmaterials Perowskit entwickelt. Dieses könnte sich für die Herstellung der nächsten Generation von Festplatten eignen.

News
von swisscleantech
25.11.2016

Wie die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) in einer Mitteilung erklärt, handelt es sich bei der Entwicklung um das erste Material, das magnetische und photovoltaische Eigenschaften in sich vereint. Diese Kombination macht es zu einem vielversprechenden Kandidaten für eine neue Generation von Festplatten, so die Forscher. Das Material kann nämlich die Datendichte von magnetischen Speichern erhöhen und gleichzeitig ihren Energieverbrauch senken.

Bei der magnetischen Datenspeicherung werden die Daten durch einen magnetischen Lese-Schreib-Kopf in Form magnetischer Einheiten (Bits) auf ein magnetisierbares Material geschrieben. Um die Datendichte zu erhöhen, muss der Platz pro Bit verkleinert werden. Bei bisherigen Methoden zur Erhöhung der Datendichte litt jedoch zumeist die Datenqualität. Um dies zu vermeiden, muss beispielsweise die Temperatur des Systems erhöht werden, was jedoch zu einem hohen Energieverbrauch führt. Beim System der EPFL bleibt die Temperatur konstant. Stattdessen kommt ein LED zum Einsatz, das den Magneten des Lese-Schreib-Kopfes unterstützt, um die magnetische Anordnung der Bits zu ändern.

Bei den Versuchen der Forscher lag die Betriebstemperatur bei rund minus 250 Grad Celsius. In einem nächsten Schritt soll das Material deswegen weiter optimiert werden, damit auch der Betrieb bei Raumtemperatur möglich ist.  ssp