Solarzellen überwinden Wirkungsgradgrenze


Freiburg i.Br. - Forscher am Fraunhofer-Institut haben die theoretische Wirkungsgradgrenze für Siliziumsolarzellen überwunden. Dafür wurden Silizium-Halbleiter mit hauchdünnen III-V-Halbleiterschichten verbunden.

News
von swisscleantech
10.11.2016

Wie das Fraunhofer-Institut mitteilt, weisst die neue III-V/Si-Mehrfachsolarzelle eine Wirkungsgrad von 30,2 Prozent auf. Herkömmliche Siliziumsolarzellen wandeln 26,3 Prozent des Sonnenlichts in Energie um. Die errechnete theoretische Wirkungsgradgrenze liegt bei 29,4 Prozent. 

„Unsere langjährige Expertise im Bereich der Silizium- und III-V-Mehrfachsolarzellen hat uns geholfen, diesen Meilenstein nun tatsächlich zu erreichen“, wird Frank Dimroth, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in der Mitteilung zitiert. 

Für die neue Solarzelle wurden Teilzellen aus Halbleitern der chemischen Hauptgruppen III und V mit Siliziumteilzellen verbunden. Dazu wurden die III-V-Halbleiter im Vakuum unter Druck mit  einer speziell angepassten Siliziumsolarzellenstruktur verbunden. Im sogenannten Waferbonding gehen die Atome der unterschiedlichen Schichten dabei chemische Verbindungen ein. „Ein Schlüssel zum Erfolg war es, eine Prozesskette zu entwickeln, die sowohl eine ausreichend glatte und partikelfreie Silizium-Oberfläche bereitstellt als auch die unterschiedlichen Bedürfnisse von Silizium und III-V Halbleiter berücksichtigt“, erklärt Jan Benick, Teamleiter am Fraunhofer ISE. 

Trotz ihrer weitaus komplexeren Struktur besitzt die Mehrfachsolarzelle wie eine gewöhnliche Solarzelle zwei Kontakte und kann in gängige Photovoltaikmodule integriert werden. Für eine industrielle Fertigung müssten jedoch die Kosten für ihre Herstellung gesenkt werden. hs