Wenn es nach den Verkehrsexperten des deutschen Bundestages geht, dann wird die Bahnverbindung zwischen Stuttgart und Zürich in den nächsten anderthalb Jahrzehnten ausgebaut. Wie der Kanton Schaffhausen mitteilt, hat der Verkehrsausschuss des Parlaments in Berlin beschlossen, die sogenannte Gäubahn in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen. Damit erhielte die grenzüberschreitende Verbindung im derzeit im Bundestag diskutierten Bundeswegeplan 2030 höchste Priorität. Gemäss diesem Plan will der Bund bis 2030 insgesamt 269,3 Milliarden Euro in die deutsche Verkehrsinfrastruktur investieren. Für Investitionen in das Netz, das dem weiträumigen Verkehr dient, stehen davon 98,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Verabschiedung des Bundeswegeplans im Bundestag ist für Anfang Dezember vorgesehen.
Der Ausbau der Verbindung entspricht einer Forderung der baden-württembergischen Grünen und der gesamten Region. So hatte der Fraktionsvorsitzende der in Stuttgart regierenden Grünen, Andreas Schwarz, im Vorfeld der Debatte im Verkehrsausschuss gefordert, endlich die Verpflichtungen Deutschlands aus dem Vertrag von Lugano 1996 mit der Schweiz zu erfüllen. Darin habe sich Deutschland zum Ausbau der Strecke verpflichtet. „Dieser muss jetzt im Sinne der Fahrgäste auch angegangen werden“, fordert Schwarz in einer Mitteilung. Eine Studie des baden-württembergischen Verkehrsministeriums habe bereits die Wirtschaftlichkeit der Strecke nachgewiesen.
Auch die Randenkommission, ein regionaler Zusammenschluss des Kantons Schaffhausen und der grenznahen deutschen Landkreise, hatte im Frühjahr die Einstufung der Strecke als „vordringlich“ gefordert. Sie begrüsst nun laut der Mitteilung des Kantons Schaffhausen die Entscheidung des Verkehrsausschusses. stk