Politische Unsicherheit bremst Ausbau der Photovoltaik


Zürich - Der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie Swissolar und das Bundesamt für Energie haben die Markterhebung Sonnenenergie 2017 vorgelegt. Dabei zeigt sich ein Markteinbruch für mittlere und grosse Photovoltaikanlagen.

News
von swisscleantech
12.07.2018

Das vergangene Jahr sei „wegen der Diskussion über die Energiestrategie 2050 von fehlender Förderung und grosser Unsicherheit“ geprägt gewesen, heisst es in einer Medienmitteilung zur von Swissolar durchgeführten und vom Bundesamt für Energie (BFE) plausibilisierten Erhebung. Die Photovoltaik-Verkaufszahlen sind demnach im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 241 Megawatt gesunken. Diesen Rückgang begründet Swissolar mit der 2017 fehlenden Förderung bei mittleren und grossen Anlagen. Bei diesen Anlagen mit einer Leistung von mehr als 30 Kilowatt ist es zu einem Rückgang von 31 Prozent gekommen. Bei Anlagen mit einer Leistung von über 1 Megawatt wurde sogar ein Einbruch von 73 Prozent verzeichnet.

Bei Anlagen unter 30 Kilowatt wurde hingegen eine Zunahme um 38 Prozent ermittelt. Für das laufende Jahr rechnet Swissolar auch insgesamt mit einem leichten Wachstum auf dem Photovoltaikmarkt. Durch die lange Wartezeit von sechs Jahren bei der Einmalvergütung für grosse Anlagen bleibe deren Marktsituation aber schwierig. Daher fordert Swissolar vom BFE, die Wartezeit auf zwei Jahre zu reduzieren. Zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 „braucht es zwingend einen stärkeren Ausbau der Grossanlagen auf Industrie-, Gewerbe-, Dienstleistungs- und Landwirtschaftsbauten“.

Die Anzahl der Batteriespeicher habe sich hingegen verdreifacht. Damit sie die Zahl installierter Speicher pro Kopf zwar immer noch viermal geringer als in Deutschland. Aufgrund des Preisrückgangs bei Batterien rechnet Swissolar aber mit einer schnell wachsenden Nachfrage. jh