Klimaschutz und Wirtschaftswachstum – es gibt kein Dilemma


Spätestens ab dem heutigen Tag gibt es keine Entschuldigung mehr, das Klimathema auf die politische Ersatzbank zu schieben.

Der heute publizierte Bericht der internationalen Kommission New Climate Economy, der unter anderem der ehemalige mexikanische Staatspräsident Calderon & Ökonom Nick Stern angehören, zeigt: Wer halbherzig Klimapolitik betreibt, schadet der Wirtschaft. swisscleantech fordert vom Bundesrat nun konkrete klimapolitische Schritte.

Das Fazit des Berichts ist klar: Die Welt muss nicht zwischen dem Kampf gegen den Klimawandel und einer wachsenden Wirtschaft wählen. Beide Ziele können erreicht werden, wenn es gelingt, verlässliche politische Rahmenbedingungen zu schaffen, allen voran einen Preis für CO2. „Was für die Welt gilt, gilt für die Schweiz erst recht“, ist Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech überzeugt. Als eine der reichsten und wirtschaftlich am weitesten entwickelten Nationen der Welt, sollten wir beim Klimaschutz eine Vorreiterposition einnehmen.

economiesuisse und Bundesrat scheinen weiterhin beharrlich an den Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Prosperität zu glauben, den der Report als überkommenen Mythos entlarvt. Glücklicherweise begreifen immer mehr zukunftsorientierte Firmen, dass es sich hier um ein fiktives Dilemma handelt. Um die Schweiz trotz des noch bestehenden Widerstands voran zu bringen, hat swisscleantech gemeinsam mit dem WWF Schweiz die Firmenkampagne „WE TELL YOU Klima schützen lohnt sich“ lanciert. Konkret fordern die Firmen die Ausschöpfung des CO2-Gesetzes auf die möglichen 40% CO2-Reduktion bis 2020. Für die Zeit nach 2020 fordert die Kampagne ein Schweizer Treibhausgasreduktionsziel von 60% bis zum Jahr 2030.

Der New Climate Economy Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines neuen Klimaabkommens, das einen stabilen Preis für CO2, sowie langfristige und verlässliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft bieten kann. Zur Lösung dieser Fragen schlägt swisscleantech die Einführung einer globalen CO2-Steuer vor. Diese Idee wurde von Nick Beglinger vor zwei Wochen auf der Jahreskonferenz für Schweizer Entwicklungszusammenarbeit relanciert.

Die Kommission der New Climate Economy publiziert den Bericht heute mit Blick auf den Klimagipfel von nächster Woche in New York, zu dem UN Generalsekretär Ban Ki-moon die Staatschefs eingeladen hat. Dort wird das internationale Klimaabkommen vorbesprochen, das in Paris 2015 abgeschlossen werden soll. „Der Klimagipfel von nächster Woche ist eine hervorragende Gelegenheit für die Schweiz, sich als Vorreiterin zu positionieren“, meint Beglinger. „Wir zählen darauf, dass Bundesrätin Doris Leuthard die Ergebnisse des New Climate Economy Reports beherzigt und die Schweiz am Klimagipfel in New York entsprechend positionieren wird.“ Konkret heisst das: Ein Schweizer Emissionsreduktionsziel von 60% bis 2030 und den Vorschlag einer globalen CO2-Steuer als Lösung für ein neues Klimaabkommen.

Links zu weiteren Informationen:
New Climate Economy Report
Ban Ki-Moon Summit