Treibhausgas soll Wärme regeln


Lausanne - Das Treibhausgas CO2 kann eingesetzt, um städtische Quartiere zu heizen und zu kühlen. Dabei können über 80 Prozent der Endenergie gespart werden, zeigt ein Protoyp der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne und der Genfer Stadtwerke SIG.

News
von swisscleantech
02.05.2016

CO2 wird schon heute als sauberes Kühlmittel in Supermärkten eingesetzt. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben nun getestet, ob es auch für den Transport von Wärme und Kälte in Gebäuden eingesetzt werden kann, besonders in städtischen Gebieten. Wie sie nun mit einem Prototyp gezeigt hätten, können dabei über 80 Prozent des Energiebedarfs eingespart werden, schreibt die EPFL in einer Mitteilung. Dabei wird CO2 eingesetzt, um den Überschuss an Wärme oder Kälte an einem Ort zu speichern und dorthin zu transportieren, wo er benötigt wird. 

CO2-Leitungen weisen laut den Wissenschaftlern einige Vorteile auf. So werden sie bei 15 Grad Celsius betrieben und brauchen damit kaum Isolation. Sie können nicht einfrieren und damit auch unter Gehwegen verlegt werden. Die Leitungen sind zudem dünner als diejenigen für Wasser. Die Initialkosten einer solchen Anlage würden 27 bis 35 Millionen Franken betragen. Die Anlage würde dank der Energieeinsparungen aber nach vier bis sechs Jahren profitabel sein. 

Die Pilotanlage in Genf wurde in Zusammenarbeit mit den Services Industriels de Genève (SIG) und der Zürcher Ingenieurfirma Amstein+Walthert betrieben. Sie wurde von der Kommission für Technik und Innovation unterstützt. stk