Deutsche Bundesstiftung fördert Schweizer Technologie


Zug - Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert eine Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm mit Standort in Karlsruhe. Die Anlage stammt vom Schweizer Biotechnologie-Unternehmen AVA-CO2.

News
von swisscleantech
13.10.2015

Das Projekt der AVA cleanphos Pilotanlage wird von der AVA-CO2 Forschung GmbH in Karlsruhe in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, der Universität Hohenheim und der Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS des  Fraunhofer-Instituts erprobt. Laut der Pressemitteilung von AVA-CO2 in Zug soll nachgewiesen werden, dass mit der cleanphos-Technologie für die Pflanzendüngung verwendbares Phosphat aus dem Klärschlamm gewonnen werden kann.

Das HTC-Verfahren, bei dem der Klärschlamm zunächst zu Kohlenstoff gewandelt und dann der Phosphor extrahiert wird, ist nach Angaben des Zuger Biotechnik-Unternehmens effizienter und kostengünstiger als die herkömmlichen Techniken.

Für die Landwirtschaft bietet das Verfahren neue Möglichkeiten. „Obwohl Klärschlamm viel wertvolles Phosphat enthält, spricht vieles gegen eine landwirtschaftliche Verwertung. Der Schlamm kann Krankheitserreger mit sich führen und enthält zusätzlich viele Schwermetalle“, erklärt Professorin Andrea Kruse von der Universität Hohenheim.

Bisher komme Phosphor überwiegend aus  China, den USA und Marokko. „Diese Mineralwerke sind aber mittlerweile so ausgebeutet, dass immer tiefer abgebaut  werden muss. Doch je tiefer gebohrt wird, desto mehr Schwermetalle wie Uran sind im Phosphat angereichert, der wiederum als Dünger auf die Felder kommt. Wir brauchen daher neue Phosphatquellen“, so Professorin Kruse. „ Der Klärschlamm ist eine davon, und mit der HTC basierten AVA cleanphos Technologie kann er nutzbar gemacht werden.“ gba