Erstmals gingen 2017 mehr als zwei Drittel des Netto-Zubaus in der globalen Stromkapazität auf die erneuerbaren Energien zurück. Das zeigt „Renewables 2018“, die jährliche Marktanalyse der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Kapazität der erneuerbaren Energien legte danach weltweit um 178 Gigawatt zu. Davon gingen 97 Gigawatt auf die Photovoltaik zurück, deren Gesamtkapazität inzwischen weltweit 600 Gigawatt erreicht. Windkraft ist die Nummer zwei beim Zuwachs, während die Wasserkraft die wichtigste erneuerbare Stromquelle bleibt.
Die IEA weist in ihrem Bericht aber darauf hin, dass sich das Bild ändere, sobald der gesamte Energieverbrauch in den Blick genommen werde. Dann sei die Bioenergie die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energiequelle, vor allem als Wärmelieferant und in Form von Treibstoffen. „Moderne Bioenergie ist der unbeachtete Gigant der erneuerbaren Energien“, wird Fatih Birol in einer Mitteilung zum Bericht zitiert. „Ihr Anteil am Gesamtkonsum der erneuerbaren Energien beträgt 50 Prozent und ist damit so gross wie derjenige der Wasserkraft, von Wind, Sonne und anderen Erneuerbaren zusammengenommen“, so der IEA-Exekutivdirektor.
China treibe derzeit das Wachstum der erneuerbaren Energien. Seine Kapazität dürfte diejenige der EU 2023 übersteigen, erwartet die IEA. Den höchsten Anteil an Erneuerbaren unter den grossen Energieverbrauchern weise Brasilien mit 45 Prozent auf, vor allem dank Wasserkraft und Bioenergie. stk