Audi nutzt gebrauchte Batterien


Ingolstadt - Der deutsche Autobauer Audi setzt gebrauchte Batterien aus Elektroautos in der eigenen Produktion ein. Bei der Verwendung in Fahrzeugen wie Gabelstaplern zeigen sich zahlreiche Vorteile.

News
von swisscleantech
08.03.2019

Audi nutzt für seine Flurförderfahrzeuge wie Gabelstapler und Zugmaschinen Blei-Säure-Batterien, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Wenn diese leer sind, müssen die bis zu zwei Tonnen schweren Batterien ausgebaut und an einer Station aufgeladen werden. Dadurch entstehen regelmässige Standzeiten. In einem Versuch hat Audi nun an seinem Standort in Ingolstadt diese Fahrzeuge mit gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet. Diese müssen Autobauer per Gesetz zurücknehmen, wenn deren Nutzung in Elektroautos beendet ist. Die Batterien verfügen dann aber immer noch über einen Grossteil ihrer ursprünglichen Ladekapazität, was Audi nun nutzt.

Die Lithium-Ionen-Batterien müssen zum Aufladen nicht ausgebaut werden. Ihre Bediener schliessen die Fahrzeuge während ihrer Pausen einfach an das Ladegerät an und können die Fahrzeuge anschliessend wieder nutzen. So entfallen die Standzeiten. Zudem wird Platz eingespart, da die Aufladung an den vorgesehenen Stellplätzen vorgenommen wird. Und schliesslich verbessern sich durch die Lithium-Ionen-Batterien die Fahreigenschaften der Fahrzeuge, die auch auf schrägen Rampen ihre Geschwindigkeit halten können. Audi kommt zu dem Schluss, dass es einen „Millionenbeitrag“ einsparen könnte, wenn es an allen 16 weltweiten Produktionsstätten alle Flurförderfahrzeuge auf Lithium-Ionen-Batterien umstellen würde.

Zudem trägt Audi mit der Nutzung der gebrauchten Batterien zur Ressourcenschonung bei. „In jeder Lithium-Ionen-Batterie stecken ein hoher Energieaufwand und wertvolle Ressourcen, die es bestmöglich zu nutzen gilt“, wird Peter Kössler in der Mitteilung zitiert, Vorstand Produktion und Logistik der AUDI AG. „So gehört für uns zu einer nachhaltigen Elektromobilitätsstrategie auch ein sinnvolles Second-Use-Konzept für die Energieträger.“ jh