Berechnung von Heizwärmebedarf braucht neuen Ansatz


Rapperswil SG - Forscher der Hochschule für Technik Rapperswil haben den Heizwärmebedarf in Mehrfamilienhäusern untersucht. Dabei haben sie festgestellt, dass insgesamt mehr Wärme verbraucht wird als geplant. Nun wollen sie den Ansatz bei der Bedarfsberechnung anpassen.

News
von swisscleantech
08.04.2019

Forscher der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) haben im Rahmen des Projekts ImmoGab gemeinsam mit der econcept AGund der 3-Plan Haustechnik AG den Heizwärmebedarf in 65 Mehrfamilienhäusern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der mit standardisierten Nutzungsbedingungen berechnete Bedarf im Schnitt um 44 Prozent überschritten wird. Die Forscher stellten zudem fest, dass die meisten Gebäude insbesondere im Frühling und im Herbst einen Mehrverbrauch aufweisen.

Die Ursache für diese Abweichung ist laut den Forschenden der Unterschied zwischen den Normbedingungen und dem tatsächlichen Nutzerverhalten. So werden beispielsweise Fenster häufiger geöffnet als in der Norm angenommen. Ausserdem ist die Fensterverschattung häufiger aktiv, wodurch solare Gewinne tiefer ausfallen.

„Würde man bereits bei der Bedarfsberechnung ein reales Nutzerverhalten berücksichtigen, würden die untersuchten Gebäude im Schnitt keinen Performance Gap aufweisen“, heisst es seitens der HSR. Deswegen wollen die Forscher nun in einer weiteren Studie das Nutzerverhalten genauer untersuchen. Ziel sei es, den Planern und den Normenkommissionen eine neue Berechnungsgrundlage zu liefern und so realistische Resultate bei den Berechnungen zu erzielen.

Sowohl das Projekt ImmoGab also auch die neue Studie (VenTSol) wird vom Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt. ssp