Das Nein-Komitee spielt mit dem Feuer


Das Referendumskomitee empfiehlt, einfach zuzuwarten. Wenn es um die Energieversorgung geht, sind wir damit aber schlecht beraten. Wir müssen uns heute aktiv an der Umsetzung der Energiestrategie beteiligen. Nur so stärken wir unsere Eigenversorgung und behalten Arbeit sowie Geld in der Schweiz.

Die Wasserkraft ist heute die wichtigste Säule der einheimischen Stromversorgung. Mit Sicherheit wären unsere Wasserkraftwerke nie gebaut worden, hätten sich die Gründerväter Brown und Boveri ähnlich zögerlich gezeigt, wie es das Wirtschaftskomitee gegen das Energiegesetz nun tut.

Wir stehen vor einer ähnlichen Aufbruchssituation wie damals. Weltweit ist der Zubau von erneuerbaren Energien riesig – nicht nur in Europa, sondern auch in Schwellenländern wie China. Sogar das World Economic Forum (WEF) in Davos, das lange Zeit sehr kritisch zu erneuerbaren Energien stand, hält in kürzlich veröffentlichten Publikationen fest, dass Solarenergie, Wind- und Wasserkraft zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden. Die Argumente des Nein-Komitees sind daher kaum nachvollziehbar.

 

Die Wirtschaft muss fit sein für die Zukunft
Warten und weiterhin Strom zu importieren, ist aus zwei Gründen nicht empfehlenswert:

Erstens leben wir in einer Welt, die auch politisch in Umbruch ist. Protektionistische Tendenzen sind nicht von der Hand zu weisen. Darum ist es problematisch, wenn unsere Eigenversorgungsgrad sinkt. Unsere Kernkraftwerke altern, neue Kernkraftwerke sind teuer, tragen noch immer ein Restrisiko mit sich und haben keinen politischen Rückhalt. Gleichzeitig werden die erneuerbaren Energien immer günstiger.

Zweitens stärken Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien unseren Werkplatz und machen die Wirtschaft fit für die Zukunft. Darum setzt sich auch ein breites Wirtschaftskomitee für die Energiestrategie 2050 ein (www.es2050.ch). Denn die Energiestrategie stärkt die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft. Dies ist nicht nur für den Heimmarkt wichtig, sondern auch für unsere exportorientierten Firmen.

Schweiz kann sich Herausforderungen stellen
swisscleantech bestreitet nicht, dass die Energiestrategie eine Herausforderung ist. In der Vergangenheit hat die Schweiz jedoch immer davon profitiert, wenn sie sich den Herausforderungen gestellt hat. Wichtige Schweizer Firmen, wie beispielsweise die ABB, verdanken ihre Marktposition den mutigen Pionieren, die Ende des 19. und Anfang 20 Jahrhunderts unsere Stromversorgung aufgebaut haben. Im Geiste jener Pioniere sollten wir auch die Energiestrategie angehen.

Links zu weiteren Informationen
Energiestrategie 2050