DHL fürchtet längere Nachtruhe am EuroAirport


Basel - Eine Ausweitung des Nachtflugverbots am EuroAirport Basel-Mühlhausen wäre für den Passagierverkehr zu verkraften. Im Frachtverkehr könnte Basel jedoch seine Stellung als wichtiges Logistikzentrum der Schweiz verlieren.

News
von swisscleantech
18.05.2017

Einem Bericht der „Basellandschaftlichen Zeitung“ zufolge wittern die Fluglärmgegner „im Kampf um eine längere Nachtruhe am EuroAirport Basel-Mulhouse (EAP) Morgenluft“. Sie stützen sich zum einen auf neue Forschungsergebnisse, nach denen Fluglärm ein höheres Herzinfarktrisiko mit sich bringt als bisher angenommen. Zum anderen zeige eine vom EAP selbst in Auftrag gegeben Studie, dass eine Ausweitung des Nachtflugverbots auf 23 bis 6 Uhr  „zumindest für den Passagierverkehr keine Katastrophe“ bedeute, so der Bericht. 

Die Ansicht, dass die Ausweitung des Nachtflugverbots um zwei Stunden keine wirtschaftlich gravierenden Folgen habe, wird von EAP-Direktor Matthias Suhr hingegen zurückgewiesen. Die Studie weise vielmehr auf einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung vor allem im Frachtbereich hin. „Basel würde seine Stellung als eines der wichtigsten Logistikzentren der Schweiz verlieren“, wird Suhr im Bericht zitiert.

In dieselbe Kerbe schlägt auch David Käser. „Ein wichtiger Grund, weshalb wir überhaupt vom EAP aus operieren, sind die heutigen Öffnungszeiten“, erklärt der Customers Operation Manager bei DHL im Bericht. Der deutsche Logistiker schlägt 51,5 Prozent des Frachtaufkommens am EuroAirport um. Eine längere Nachtruhe werde die Arbeitsplätze der dort beschäftigten 200 Mitarbeiter von DHL gefährden, so Käser. hs