Erneuerbare legen in den USA zu


Washington - Die erneuerbaren Energien haben 2016 ihren Anteil an der Stromproduktion deutlich erhöht. Unter den fossilen Energieträgern hat Erdgas die Kohle vom ersten Platz verdrängt. Im Februar 2017 hat Windstrom zudem einen neuen Rekord erreicht.

News
von swisscleantech
08.03.2017

Die Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie hat 2016 in den USA neue Rekorde erzielt. Die Produktion von Windstrom ist um 18,8 Prozent auf 226.485 Gigawattstunden gestiegen, wie aus den neuesten Zahlen der staatlichen Energieinformationsagentur EIA hervorgeht. Damit ist die Windkraft bereits in die Reichweite der Wasserkraft gerückt, die 265.829 Gigawattstunden produziert hat. Auch die Sonnenenergie ist kräftig um 44,0 Prozent gewachsen, allerdings von einem niedrigen Niveau auf jetzt 56.221 Gigawattstunden. Damit rückt sie in die Reichweite der Produktion von Strom aus Biomasse, die bei 62.572 Gigawattstunden stagniert. Der grösste Anteil des Sonnenstroms, 36.754 Gigawattstunden, wird in grossen Solarkraftwerken produziert. Die dezentrale Photovoltaik kommt erst auf 19.467 Gigawattstunden. Alle neuen erneuerbaren Energien, also ohne Wasser, kommen damit 2016 auf einen Anteil von 8,9 Prozent an der Stromproduktion. Im Jahr zuvor waren es erst 7,6 Prozent gewesen.

Erstmals hat die Kohle im vergangenen Jahr den Platz als wichtigster Energieträger für die Stromproduktion verloren. Sie kommt noch auf 1,24 Millionen Gigawattstunden, ein Minus von 8,3 Prozent. Neu steht Erdgas mit 1,38 Millionen Gigawattstunden an der Spitze. Die Produktion von Atomstrom stagniert bei 805.327 Gigawattstunden. Die Gesamtproduktion ist mit 4,08 Millionen Gigawattstunden stabil geblieben.

Am 12. Februar 2017 erzielte die Windstromproduktion einen neuen Rekord. Erstmals hat die Windkraft in einer der regionalen Übertragungsregionen zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr als die Hälfte des Stroms im Netz geliefert. Wie die Southwest Power Pool (SPP) mitteilt, stellte die Windkraft am Morgen um 4.30 Uhr insgesamt 52,1 Prozent des Stroms. Der vorgehende Rekord in den USA betrug am 24. April 2016 noch 49,2 Prozent, ebenfalls im Südwesten. Die SPP deckt 14 Bundesstaaten ab. In ihrem Bereich wuchs die installierte Windenergiekapazität 2016 von 12 auf 16 Gigawatt. stk