Forscher entwickeln magischen Zusatzstoff für Beton


Lausanne - Forscher an der EPFL haben einen Zusatzstoff entwickelt, der Beton, Mörtel und Zement die gewünschte Konsistenz verleihen kann. Der Stoff kann zudem auch das Leben von Gebäuden verlängern. Das neugegründete Start-up Nanogence wird den Stoff nun vermarkten.

News
von swisscleantech
23.12.2016

Das von den Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) entwickelte Zusatzmaterial hat gleich mehrere Vorteile. Es kann die vielen Zusatzstoffe ersetzen, die derzeit für das Erreichen der gewünschten Konsistenz bei Beton, Mörtel und Zement gebraucht werden. Der Zement muss beispielsweise für unterschiedliche Gebäude und unterschiedlich lange Transportwege bis zur Baustelle verschieden gemischt werden. Dass dafür neu nur noch ein Zusatzstoff nötig ist, ist eine „Minirevolution“ für die Baubranche, schreibt die EPFL in einer Mitteilung.

Der Stoff besteht ausserdem aus anorganischen, also kohlenstofffreien Verbindungen und löst dadurch das Problem der Durchlässigkeit, das zur Verschlechterung des Betons führt. Dadurch wird das Leben der Gebäude verlängert.

Ein weiterer Vorteil des Stoffs ist zudem, dass er Baumaterialien härter macht. Dadurch können dünnere Wände gebaut und Beton eingespart werden. Die Einsparungen sind auch für die Umwelt von grosser Bedeutung, weil Beton nach den Angaben der EPFL für etwa 5 bis 10 Prozent des CO2-Austosses verantwortlich ist.

Die Herstellungsweise des Zusatzmittels ist seit dem Sommer 2016 patentiert. Nun hat der EPFL-Forscher Kumar Abhishek das Start-up Nanogence gegründet, welches den Stoff vermarkten soll. Derzeit führt er laut der EPFL bereits Gespräche mit zwei grossen europäischen Betonproduzenten. Während dessen entwickelt Kumar seinen Zusatzstoff weiter. Er will unter anderem erreichen, dass der Stoff künftig auch die Wärmedämmung verbessert.  ssp