Trends auf den Energiemärkten brechen


Der World Energy Outlook der internationalen Energieagentur IEA beschreibt jährlich die Trends auf den weltweiten Energiemärkten. Bleiben diese ungebrochen, ist das 2-Grad-Ziel unerreichbar und Verknappungen zeichnen sich trotz neuen Funden ab.

swisscleantech fordert deshalb richtige Energiepreise. Die Schweiz muss sich rechtzeitig auf diese Entwicklungen einstellen.

Keine konsistente Energie- und Klimapolitik
Nach wie vor zeichnet der Report ein Hauptszenario, das weitgehend auf fossilen Energien basiert. Zaghaft finden zwar Überlegungen zu erneuerbaren Energien und zum Klimawandel Eingang in die Analysen. Trotzdem können die präsentierten Zahlen nicht mit einem 2-Grad-Ziel in Einklang gebracht werden. Wenn der weltweite Öl- und Kohleverbrauch bis 2035 um 10% bzw. 17% steigt und der Gasbedarf überproportional zunimmt, bedeutet dies, dass der CO2-Emissions-Peak deutlich nach 2035 erfolgen wird. Demgegenüber argumentiert das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in seinem Emissionsbudget-Ansatz, dass selbst bei einem Emissions-Peak um 2020 das 2-Grad-Ziel nur mit drastischen Reduktionen der Emissionen auf Null im Jahr 2050 zu erreichen wäre. Auch die IEA schreibt in ihrer Publikation vom Juni dieses Jahres, dass 2/3 aller fossilen Reserven im Boden bleiben müssten, um das 2-Grad-Ziel einzuhalten.

Trendwende durch richtige Preise
Erfreulich ist deshalb, dass die IEA der Energieeffizienz eine zunehmend grössere Bedeutung beimisst. Allerdings bleiben auch hier die Forderungen inkonsistent. Letztlich kann aus dem IEA-Bericht nur ein untragbares Szenario herausgelesen werden: einem permanent steigenden Energiekonsum steht eine zunehmende und beschleunigte Verknappung der Energieressourcen und der sich akzentuierende Klimawandel gegenüber. Aufgrund dieser schonungslosen Analyse müsste die Forderung eigentlich lauten, dass nun die einzige Variable, die den Energieverbrauch direkt steuert, angegangen werden muss – die Energiepreise. Wie auch von der IEA gefordert wäre es ein erster Schritt, die Subventionen für Fossile zu eliminieren. Diese betrugen im Jahr 2012 500 Milliarden Franken.
Der World Energy Outlook zeigt ein Szenario, das aktuelle Tendenzen fortschreibt. Es wäre also ein Fehler, den Bericht für eine Beschreibung der Zukunft zu halten. Szenarien beschreiben nur mögliche Entwicklungen – durch aktives politisches Handeln kann die Zukunft aber anders gestaltet werden. Die Forderung von swisscleantech lautet deshalb: Energiepreise richtig setzen.

Und die Schweiz?
Gerade im Energiebereich ist die Schweiz heute stark von fossilen ausländischen Energieträgern abhängig. swisscleantech ist überzeugt, dass ein entschlossenes Vorausgehen in der Klima- und Energiepolitik für die Schweiz nur Vorteile hat. Wer sich heute auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft macht, profitiert vom gewonnenen Know-How und investiert in eine Versicherung gegen volatile und steigende Preise.