Erneuerbar Energien weltweit auf dem Vormarsch: DIE FAKTEN


Erneuerbare Energie wird immer günstiger und die installierten Anlagen zur Erzeugung von Strom durch Erneuerbare Energien nehmen kontinuierlich zu.

Nach wie vor ist die wichtigste erneuerbare Energie die Wasserkraft. 2013 wurden 16.6% der Elektrizität durch Wasserkraftanlagen hergestellt (Quelle: IEA Electricity Information 2015). Die IEA (International Energy Agency) erwartet, dass sich die Produktionskapazität der Wasserkraft bis 2050 verdoppeln wird (Quelle: IEA Technology Roadmap: Hydropower).

PV-Anlagen: von 1 auf 200 in 13 Jahren

Noch hat Solarstrom nicht die gleiche Bedeutung wie Wasserkraft. Dafür wächst die Solarstrom Produktion rasend schnell. Noch um die Jahrtausendwende spielte Solarstrom nur eine untergeordnete Rolle. 2001 waren nur gerade Solaranlagen von 1.1 GW Leistung weltweit am Netz. Dies entsprach ungefähr der Leistung eines Kernkraftwerkes. Im Jahr 2014 war diese Leistung bereits auf 200 GW angewachsen.

Längst findet der Zubau von Solarenergie nicht mehr nur in Deutschland statt. Zwar ist die installierte Leistung in Deutschland mit 38.2 GW nach wie vor am grössten (Quelle: Statista).  Heute gehen jedoch mehr Anlagen in China, Japan und in den USA ans Netz. Im Jahr 2013 allein entsprach der weltweite Zubau der Leistung über 30 Kernkraftwerken (Quelle: Earth Policy Institute).

Sinkender Preis senkt Vergütung dramatisch

Parallel dazu sind die Herstellungspreise der Anlagen gesunken. Am besten kann man das an der Reduktion der Einspeisevergütung in Deutschland sehen. Diese stellt sicher, dass die Anlagenbetreiber ihre Anlage ohne Verlust betreiben können. Sie ist also ein gutes Mass für Produktionskosten. In der Zeit zwischen 2004 und 2014 wurde diese Vergütung für grosse Anlagen (grösser als 1 MW Leistung) von 0.55 Euro pro kWh auf unter 0.10 Euro pro kWh gesenkt (Quelle: JM ProjektInvest). Strom von PV-Anlagen ist damit heute etwa gleich teuer wie Strom aus einem Gaskraftwerk. In diesen Kosten sind die Klimakosten des Stroms aus Gaskraftwerken allerdings noch nicht einberechnet.

Kontinuierliches Wachstum bei Windkraft

Etwas weniger stürmisch, dafür sehr kontinuierlich und auf höherem Niveau verlief die Entwicklung bei der Windkraft. Trotzdem sind die Zahlen eindrücklich, hat doch die installierte weltweite Kapazität in den letzten 10 Jahren um das Achtfache zugenommen. 2014 waren Windenergieanlagen von 380 GW am Netz. Dies entspricht annähernd der Leistung aller Kernkraftwerke weltweit.

Stromproduktion aus Windkraft

Auch die Menge des inzwischen mit Windenergie hergestellten Stroms ist beeindruckend. In den europäischen OECD-Ländern alleine wurden 2014 mit Windturbinen 250 TWh Strom erzeugt (Quelle: IEA „Renewable electricity generation climbs to second place after coal“). Dies entspricht dem vierfachen Stromverbrauch der Schweiz. In Europa stammen bereits 7% des Stroms aus Windkraftwerken. Im Jahr 2000 lag der Anteil erst bei 0.7%. Nach wie vor sind die Windenergiepotentiale in Europa bei weitem nicht ausgeschöpft. Auch bezüglich der Kosten hat die Windenergie die Nase vorn. Die Produktionskosten einer Kilowattstunde Strom liegen in Dänemark heute bei etwa 0.05 Euro pro kWh.

Weltweiter Aufbruch

Der schnelle Ausbau der Solarenergie- und Windkraftkapazitäten ist kein Europäisches Phänomen. Sowohl in Indien wie auch in China ist die Stromproduktion aus Sonnenenergie und Windkraft heute grösser als die Produktion aus Kernkraftwerken (Quelle: EPI).

China und Indien: mehr Wind- und Sonnenstrom als KKW-Strom

In China nahm die Stromproduktion aus Solarenergieanlagen zwischen 2003 und 2013 um den Faktor 333 zu, diejenige aus Windkraftanlagen um den Faktor 161. In Indien sind die Zahlen etwas weniger extrem – zumindest was die bisher dominierende Windenergie anbelangt. Hier stieg die Produktion im gleichen Zeitraum „nur“ um das Neunfache. Enorm ist jedoch das Wachstum der Solarenergie: diese nahm im gleichen Zeitraum um den Faktor 382 zu.

Gemessen am immensen Potential ist jedoch die aktuelle weltweite Produktion immer noch klein. Das Wachstum ist noch lange nicht vorbei, auch wenn im nächsten Jahrzehnt kaum mehr eine Steigerung der Produktion um das Hundertfache erwartet werden kann.