Lichttechnik zeigt was mit Innovation möglich ist


Die Entwicklung der Lichttechnik zeigt das Potential der Innovation auf. Lampen und Leuchtkörper werden nicht nur immer effizienter, sie werden auch intelligenter. Dadurch können ungeahnte Effizienzpotentiale kostengünstig erschlossen werden.

Noch nicht allzu lange ist es her, da konnte man nur zwischen dem kalten Licht einer Neonröhre und dem angenehmen Licht der Glühlampe wählen. Entschied man sich für die Glühbirne, bedeutete dies gleichzeitig, 90% des eingesetzten Stroms in der Glühbirne in Wärme umzuwandeln.

Effizienzanforderungen als Geburtshelfer

Nicht zuletzt dank verschärften Effizienzanforderungen entwickelte sich die LED-Technik in rasendem Tempo von der exklusiven Spotbeleuchtung zum Massenprodukt. Die Vorteile der LED Lampen sind tatsächlich bestechend: LED-Lampen sind fünfmal effizienter als Glühlampen und sind in der Lage, Licht in verschiedenen Farben zu produzieren – auch Licht, das sehr ähnlich ist wie Sonnenlicht.

Potential der Leuchtdiode massiv unterschätzt

Gerade die Tatsache, dass LED heute in allen Faben zur Verfügung stehen zeigt, wie dynamisch Innovation sein kann. Noch 1992 waren Leuchtdioden, die auch auf LED-Technik beruhten, nur in roter Farbe zu haben. Das Effizienzpotential liess sich schon damals erahnen, jedoch wurde in der Literatur festgehalten, dass es wohl bedauerlicherweise kaum möglich sei, Dioden mit weissem Licht herzustellen. Und wenn es denn überhaupt möglich würde, weisse Dioden in genügender Qualität und Grösse herzustellen, würde der Stückpreis so hoch sein, dass es unwahrscheinlich sei, daraus Lampen herzustellen. Wie sich die Autoren täuschten! Heute ist die LED-Lampe allgegenwärtig.

Bereits neue Technologien erhältlich

Doch bereits drängen neue Technologien auf den Markt. Da wäre einerseits die OLED-Beleuchtung, die organische Schwester der LED. Mit OLED-Beleuchtung wird es erstmals möglich sein, grosse Leuchtflächen in verschiedenen Farben aus einem Stück herzustellen. Andererseits macht sich seit einem halben Jahr ein Leuchtmittel mit dem Namen LCC (Laser Crystal Ceramics) auf den Weg, den Markt zu erobern. LCC–Lampen sind noch effizienter als LED-Lampen und haben ein grosses Potential, die Glühlampe endgültig zu verdrängen. Sie leuchten in einem angenehm warmem Licht , können gedimmt werden und benötigen keine komplizierte Elektronik.

Die intelligente Lampe

Doch damit nicht genug: Lampen werden nicht nur immer effzienter, sie werden auch intelligenter. Dass es heute Glühlampen gibt, die einen integrierten Lautsprecher haben, mag eine Spielerei sein. Doch wenn Lampen heutzutage in der Lage sind, die Musik von dem Smartphone wiederzugeben, welches sich im selben Raum befindet, was wird dann in Zukunft noch möglich sein? Werden wir in ein paar Jahren uns daran gewöhnt haben, dass man Lampen nur noch ausschalten muss, wenn man schlafen geht? Was, wenn Lampen sich den Rest des Tages an der Anwesenheit und an der benötigten Lichtstärke orientieren, sogar untereinander kommunizieren, sodass das Licht uns begleitet? Und was, wenn weitere Sensoren für Temperatur, Feuchtigkeit und Luftqualität in der Lampe integriert sind und diese Informationen dazu verwendet werden, Komfort und Sicherheit im Haus zu erhöhen und den Energieverbrauch zu senken?

Sparpotential dank Bewegungsmelder

Keine Idee, die so weit hergeholt ist. Bereits heute gibt es Strassenlampen, die über Sensoren wahrnehmen, ob Fussgänger unterwegs sind und in welche Richtung sie sich bewegen, um so das Licht entsprechend anzupassen. Das Einsparpotential solcher Lampensysteme liegt bei 70%. Ein Potential, das man nicht vernachlässigen sollte, wenn man bedenkt, dass die die Beleuchtung einer 200m langen Strasse pro Jahr einen gleich grossen Stromverbrauch haben kann wie ein Haushalt.

Sicherlich darf man solchen Neuerungen nicht unkritisch gegenüberstehen. Es werden sich damit neue Herausforderungen für die Datensicherheit stellen. Diese Frage muss man ernst nehmen. Aber dennoch: wenn eine simple Lampe eine solche schwindelerregende Entwicklung durchlaufen kann, was ist dann in Zukunft noch alles möglich?