Bei der Klimapolitik auf 2-Grad Kurs bleiben


Die heute präsentierten Forschungsergebnisse des Weltklimarats zum Klimawandel bestätigen den dringenden Handlungsbedarf fürs Klima. Für den Wirtschaftsverband swisscleantech ist klar - das globale 2-Grad-Ziel gilt es systematisch weiterzuverfolgen.

Erstens fordert swisscleantech eine Schweizer CO2-Zielerhöhung durch den Bundesrat innerhalb des im neuen CO2-Gesetz vorgegebenen Rahmens ohne das Vorgehen anderer Länder abzuwarten. Zweitens ist eine konsequente Ausrichtung der Energiestrategie 2050 an den Klimazielen notwendig. Drittens soll die Schweiz sich noch aktiver für ein internationales Klimaabkommen einsetzen. swisscleantech wird dafür im Sinne einer Strategie der Grünen Wirtschaft, wie auch spezifisch als Teil der Schweizer Delegation an der Klimakonferenz in Warschau, weiterhin einen Beitrag zu leisten versuchen.

Ergebnisse so deutlich wie noch nie zuvor: 95% reichen
Der neuste wissenschaftliche Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), erhärtet die Fakten zum bedenklich hohen Ausstoss an Klimagasen. Besonders alarmierend erscheint die Entwicklung im Vergleich zu früheren Untersuchungen des IPCC. Wurde beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass die Klimaerwärmung durch den Mensch verursacht wird, 2001 noch auf 66% geschätzt, liegt sie heute bei mindestens 95%. Der Einwand, die Erderwärmung hätte in den letzten 15 Jahren innegehalten, darf nicht von der Dringlichkeit des Handlungsbedarfs ablenken. Die Ursachen dieses Phänomens müssen weiter untersucht werden, Forscher sind sich allerdings einig: Phasen von konstanten oder rückläufigen Temperaturen vor dem Hintergrund einer langfristigen Klimaerwärmung sind grundsätzlich nicht aussergewöhnlich, in der Vergangenheit mehrfach beobachtet worden und auch in Zukunft zu erwarten.

Schweizer Wirtschaft und Politik sind gefordert
Für die Schweiz bedeutet dies bei der Klimapolitik bedingungslos auf Kurs zu bleiben. „Die wissenschaftliche Datenlage lässt keinen Zweifel am Handlungsbedarf offen. Mit dem revidierten CO2-Gesetz wurde in der Schweiz bereits ein erster Grundstein für eine zukunftsfähige Klimapolitik und wettbewerbsfähige Wirtschaft gelegt. Nun gilt es die nächsten notwendigen Schritte zu machen“ erläutert Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. Das revidierte CO2-Gesetz sieht bis 2020 eine Emissionsreduktion von 20% im Inland vor. Darüber hinaus besteht die Option das Reduktionsziel in Abstimmung mit den internationalen Entwicklungen auf bis zu 40% zu erhöhen. Damit die Erderwärmung 2-Grad ihres vorindustriellen Wertes nicht übersteigt und verheerende Auswirkungen nach sich zieht, ist gemäss IPCC in Industriestaaten eine Emissionsreduktion von 40% bis 2020 zwingend nötig. „Im Sinne der internationalen Verpflichtungen zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels muss die Schweiz ihr Reduktionsziel deshalb jetzt und ohne das Vorgehen anderer Ländern abzuwarten erhöhen“, meint Nick Beglinger. „Alles andere wäre fahrlässig und eine verpasste Chance für die Schweizer Wirtschaft im Vorhaben sich als Vorreiterin der Grünen Wirtschaft zu positionieren. Für swisscleantech ist es auch unverständlich, dass bei den bundesrätlichen Energieszenarien deutlich tiefere Klimaziele als gefordert resultieren und mit GUDs gerechnet wird.

 
Als Teil der Rio+20 Nachbearbeitung und im Rahmen des Aktionsplans Grüne Wirtschaft, sowie als Mitglied der Schweizer Delegation an der COP-19 UN-Klimaverhandlungen in Polen wird sich swisscleantech für die Schaffung eines verbindlichen Klimaregimes einsetzen. Auch hier verlangt der Wirtschaftsverband, dass sich die Schweizer Politik vermehrt pro-aktiv einbringt.