Noch nicht alle Chancen erkannt


Reaktion von swisscleantech zur heutigen PK des sgv.

Was die technische Machbarkeit der Energiewende betrifft, herrscht spätestens seit dem Schlussbericht des Energie Trialog II Konsens. Die heutige Medienkonferenz des sgv zeigt, dass jetzt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht.

Den zusammenfassenden Aussagen von sgv Präsident H.U. Bigler kann nur zugestimmt werden: „Angesichts globaler Ressourcenverknappung aber auch zunehmender Anstrengungen in der weltweiten Klimapolitik, ist es notwendig, effizient mit Ressourcen umzugehen, vor allem mit der Energie. Den Volkswirtschaften, die sich diesbezüglich als erste positionieren, winken grosse Gewinne.”

Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech meint dazu: „Wir freuen uns darauf, mit dem Gewerbeverband gemeinsam diesen Worten Taten folgen zu lassen.” Für Beglinger stehen vor allem griffige Anreize im Vordergrund. „Nachhaltiges Wirtschaften muss sich konsequent lohnen, dann setzen die Firmen ihre Potentiale frei.”

Hier unterscheidet sich die Einschätzung von swisscleantech von der des sgv. Den Verkehr von Lenkungsabgaben auszusparen, die CO2 Abgabe auf 60 Fr/t zu begrenzen und für alle Firmen Entlastungen von den KEV-Zuschlägen zu fordern, setzt laut swisscleantech falsche Anreize.

Beide Organisationen streben eine prosperierende Wirtschaft an. Diese erreichen wir am Besten und schnellsten, wenn wir heute die richtigen Anreize setzen. Wenn wir dies tun wird die Energiewende nicht nur bezahlbar – sie wird zur Erfolgsstory”, ist Beglinger überzeugt.

Die Betrachtung der ‚netto Kosten’ von 3 Mrd Franken pro Jahr ist zu wenig umfassend. Wie swisscleantech an seiner Pressekonferenz vom Januar 2013 aufgezeigt hat ergibt sich ein anderes Bild, wenn Zusatzeffekte in die Betrachtung einbezogen werden.

In vielen Bereichen stimmen die Einschätzungen aber überein. swisscleantech begrüsst die Aussagen des sgv zu Gebäudesanierungen. „Das Potential ist riesig und die Umsetzung schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch zukunftsfähige Gebäude”, meint Nick Beglinger. Auch die kontinuierliche Verschärfung von Grenzwerten bei Elektrogeräten setzt richtige Anreize.

Wie der sgv ist auch swisscleantech der Meinung, dass die Ausstiegsinitiative der Grünen zu ambitioniert ist. Keine Laufzeiten festzulegen findet swisscleantech genauso wenig richtig. Für die Wirtschaft und auch für die Versorgungssicherheit ist Planbarkeit entscheidend. „Wir müssen heute festlegen können, welche Menge an erneuerbaren Energien zu welchem Zeitpunkt bereitgestellt werden müssen.“ Zu dieser Planbarkeit gehört für swisscleantech auch, dass wie in der Bundesrätlichen Vorlage vorgesehen, Ziele für die Zeit nach 2020 gesetzlich festgelegt werden.

Übereinstimmung ergibt sich beim Ziel der hohen Eigenversorgung. „Autonomie ist dabei aber der falsche Begriff”, meint Beglinger. „Versorgungssicherheit ist ein Thema, welches über die Grenze hinaus geht. Nur wenn wir dies berücksichtigen, ergeben sich kosteneffiziente Lösungen.”

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