swisscleantech fordert, dass für alle Kernkraftwerke definitive Abschalttermine vereinbart werden – allen voran in Beznau.
Das heutige Resultat im Kanton Bern bestätigt den eingeschlagenen Weg der BKW, das Kernkraftwerk Mühleberg 2019 stillzulegen. «Dies soll den Betreibern der anderen Kernkraftwerke der älteren Generation die Augen öffnen. Wer den Ausstieg plant und offen kommuniziert, gewinnt als Firma Glaubwürdigkeit», sagt Christian Zeyer, Leiter Research bei swisscleantech. Die BKW darf aber keine Ausnahme bleiben. Was es jetzt braucht, sind fixe Abschalttermine für alle Kernkraftwerke. «Nur so wird die Energiewende planbar und ein Auslaufen der alten Reaktoren vermieden», meint Zeyer. Besonders gefordert sind die Betreiber von Beznau. Es ist weder volkswirtschaftlich noch sicherheitstechnisch sinnvoll, neue Investitionen in die maroden Anlagen in Beznau zu tätigen. Das Risiko eines Kernschadens ist dort substanziell höher als bei Gösgen und Leibstadt.
Damit ein frühzeitiges Ausschalten für Beznau betriebswirtschaftlich möglich wird, fordert swisscleantech alle KKW-Betreiber und den Bund auf, gemeinsam eine Lösung zu finden. Dabei ist es denkbar, dass die ältere Generation der Reaktoren in Beznau schneller abgeschaltet und dafür die Reaktoren in Leibstadt und Gösgen etwas länger laufen gelassen werden. Beznau könnte bei einer solchen Verhandlungslösung für das frühe Ausschalten entschädigt werden. «Wir haben dies berechnet: Der Gewinn an Sicherheit für die Schweiz ist bei einem solchen Abtausch markant», sagt Zeyer.
Gleichzeitig fanden auch in Neuenburg, St. Gallen und Solothurn Volksabstimmungen zur Energiewende statt. In den Kantonen St. Gallen und Solothurn wurden Vorlagen angenommen, die der rationellen und nachhaltigen Energieversorgung des Kantons einen höheren Stellenwert zuweisen. Markant ist im Kanton Neuenburg die Ablehnung einer Initiative, welche den Ausbau der Windenergie auf den Jurahöhen stark eingeschränkt hätte. Während die Initiative ablehnten wurde, kam gleichzeitig der Gegenvorschlag des Kantons zur Annahme. Dieser ermöglicht mit Hilfe von Richtplanverfahren einen massvollen aber schnellen Ausbau von Windenergieanlagen. «Diese Resultate zeigen: die Energiewende hat in der Bevölkerung starken Rückhalt. Aber nur, wenn die Umsetzung gut geplant und geordnet erfolgt», ist Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech, überzeugt.
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