Im Rahmen eines kurzen Interviews stellt Christian Zeyer, Geschäftsführer swisscleantech, dem Engie-CEO ein paar kritische Fragen. Engie Services AG ist seit 2012 Mitglied bei swisscleantech.
Antonin Guez, ENGIE ist seit neun Jahren Mitglied bei swisscleantech und ist damit eine der ersten grossen Firmen, die zu swisscleantech gestossen ist. Was sind Ihre Gründe für diese Zusammenarbeit?
Im Vordergrund steht sicher die Übereinstimmung der Werte. ENGIE will genauso wie swisscleantech den Klimaschutz vorantreiben. Da ist eine Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband, der sich für klimataugliche Wirtschaft einsetzt, nur logisch. Denn das ist unsere Überzeugung: Die Herausforderung «Klimawandel» kriegen wir nur in den Griff, wenn Wirtschaft, Bevölkerung und Politik zusammenspannen.
Ist das auch der Grund, weshalb Sie sich für ein wirkungsvolles CO2-Gesetz einsetzen?
Wir sind überzeugt davon, dass die Wirtschaft den grössten Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, wenn sie die richtigen politischen Rahmenbedingungen erhält. Wer ein Gebäude baut und betreibt oder eine Industrieanlage realisiert, soll dies immer mit dem Blick auf das Klima tun. Denn das Heizen und Kühlen von Gebäuden macht zum Beispiel über 50% des Energieverbrauchs in der Schweiz aus. ENGIE nimmt hier als Expertin eine wichtige Position ein und setzt sich deshalb für das CO2-Gesetz ein. Schliesslich wollen wir der nächsten Generation eine intakte Umwelt hinterlassen.
Und ENGIE setzt dann die dazu notwendigen Konzepte um?
Genau: Als führender Komplettanbieter entlang des gesamten Gebäudelebenszyklus halten wir vielseitige Lösungen bereit, um unser Leben komfortabel und klimagerecht zu gestalten. Darauf sind wir stolz!
Also letztlich doch alles Geschäftsinteresse?
Persönliches und geschäftliches Interesse: Es bereitet mir grosse Freude, dass ich für eine Branche arbeite, die so viel zum Klimaschutz beitragen kann. Rentable Projekte und Klimaschutz schliessen sich nicht aus und wir realisieren mit unseren Kunden Projekte, bei denen Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen. Zum Beispiel das Holzheizkraftwerk Sisseln, bei dem wir gemeinsam mit ewz für DSM Nutritional Products im Kanton Aargau ein Holzheizkraftwerk gebaut haben. Damit haben wir den CO2-Ausstoss massiv reduziert.
Stichwort Kunden-Motivation: sehen Sie da eine Veränderung in den letzten Jahren? Sind Klimaschutz und Energieeffizienz «modern» geworden?
In der Gesellschaft entwickelt sich das Bewusstsein für den Klimaschutz – natürlich wird Klimaschutz auch für unsere Kundinnen und Kunden immer wichtiger. Die Wirtschaft entwickelt hier spannende Umsetzungen, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Dieser ganze Prozess geht aber nur langsam voran, deswegen ist das CO2-Gesetz so wichtig, insbesondere für so eine komplexe Branche wie die Baubranche. Dabei gehen wir als Themenführer mit gutem Beispiel voran.
Was macht ENGIE in diesem Bereich?
Einerseits sind wir an Gemeinschaftsprojekten, wie z.B. dem energieautarken Mehrfamilienhaus in Männedorf, beteiligt, andererseits führen wir auch selbst spannende Projekte aus, beispielsweise den Energie-Ring in Horw und Immensee oder die Power2Heat-Technologie. Als Komplettanbieterin trifft ENGIE zudem bereits in der Planungsphase wichtige Entscheidungen, die wegweisend für einen energieeffizienten Gebäudepark sind. Die Durchführung verschiedenster Projekte wird durch die Mittel der Digitalisierung, wie z.B. BIM oder IoT, unterstützt. So kann die Nachhaltigkeit von der Planung bis zur Erneuerung gemessen und sichergestellt werden.
Und natürlich spielen auch die Mitarbeitenden eine wichtige Rolle. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden für den Klimaschutz?
Einerseits versuchen wir natürlich, unsere Mitarbeitenden mit passenden Weiterbildungen «top im Job» zu machen. Bei der Motivation hilft auch unsere Mitgliedschaft bei swisscleantech: als Firma signalisieren wir, dass wir den Klimaschutz unterstützen. Das zieht auch motivierte Talente an. Und natürlich freuen wir uns darüber, wenn sich unsere Mitarbeitenden darüber hinaus engagieren, beispielsweise indem sie den Friends of swisscleantech beitreten und sich so für die klimataugliche Wirtschaft einsetzen. Zudem hat ENGIE das Projekt Green+ ins Leben gerufen. Dieses Projekt hat unter anderem zum Ziel, dass unsere Arbeitsweisen so angepasst werden, dass sie bis 2030 emissionsfrei sind. In der Schweiz bezieht sich unser Engagement im Rahmen der Anpassungen unserer «Ways of Working» auf die Bereiche Gebäude, Fahrzeugflotte, IT, Geschäftsreisen und Transport. Das funktioniert nur, wenn alle Mitarbeitenden am gleichen Strick ziehen.