Eine nachhaltige Zukunft fürs Reisen


Die klimatischen Folgen des Flugverkehrs sind gross und damit zu Recht zentrales Thema im Klimaschutz. Auch wenn im neuen Entwurf zum revidierten CO2-Gesetz sinnvolle Vorschläge zum Flugverkehr enthalten sind, braucht es zusätzlich internationale Lösungen, um die notwendige Verbindlichkeit und Durchsetzungskraft sicherzustellen. Dafür setzt sich swisscleantech ein. Neben dem entscheidenden politischen Weg schaffen Unternehmen wie Google eigeninitiativ Transparenz und damit wirkungsmächtige Entscheidungsgrundlagen für ein klimataugliches Reiseverhalten. Ein Gastbeitrag von Google Schweiz:

Beim Thema Nachhaltigkeit geht Google mit ambitionierten Zielen voran: Bis 2030 möchte Google die eigenen Rechenzentren und Standorte rund um die Uhr mit CO2-freier Energie betreiben.

Zudem möchte Google mehr als eine Milliarde Nutzer*innen ermöglichen, ihren eigenen CO2-Footprint zu senken. Um dies zu erreichen, bietet Google eine Reihe von neuen Produktfeatures, die Nutzer*innen die Entscheidung für nachhaltige Optionen insbesondere beim Thema Reisen erleichtern können. Dazu gehören Tools, die umweltfreundlichere Alternativen für Flüge und Hotels aufzeigen, sowie eine umweltfreundliche Routenplanung auf Google Maps.

Und eine dieser klimafreundlichen Innovationen hat ihren Ursprung in der Schweiz: Im Rahmen einer Kooperation mit Forschenden der ETH Zürich haben Software-Entwickler*innen bei Google Schweiz das Flugsuchportal Google Flights um eine neue Funktion ergänzt, mit der sich die Flugoptionen für eine Route innerhalb mehrerer europäischer Länder nun auch nach CO2-Emissionen sortieren lassen. Ein spannendes Beispiel einer klimaschonenden Option für Reisende "made in Switzerland".

Der Flugverkehr hat einen wesentlichen Einfluss auf die Erderwärmung. 2% der vom Menschen verursachten CO2-​Emissionen entstehen durch Flugzeuge, die zudem zur Bildung von Zirruswolken beitragen, welche die Klimaerwärmung noch verstärken. Dennoch wurde international bislang nur wenig unternommen, um die Luftfahrtindustrie mit den Zielen des Pariser Klima-​Abkommens in Einklang zu bringen. Das  globale CO2-​Reduktions- und Kompensations-​System «Carbon Offsetting and Reduction Scheme in International Aviation» sieht zwar ein klimaneutrales Wachstum der Branche ab 2020 vor – allerdings bis 2026 nur auf freiwilliger Basis. Wie man den Einfluss des globalen Flugverkehrs aufs Klima nachhaltig reduzieren kann, wurde und wird an der ETH Zürich unter anderem im Rahmen der Initiative on the Decarbonisation of Aviation oder der Mobilitätsplattform untersucht. Durch das Forschungsprojekt hat sich auch eine Kooperation mit Google entwickelt.  Die ETH-Forschenden arbeiteten dabei eng mit dem Google Flights Team in Zürich zusammen.

So verfügt das Flugsuchportal Google Flights seit Kurzem über eine neue Funktion, mit der sich die Flugoptionen für eine Route innerhalb mehrerer europäischer Länder nun auch nach CO2-​Emissionen sortieren lassen. Sundar Pichai, CEO von Alphabet/Google, stellte das Projekt vor einigen Monaten höchstpersönlich vor.

 

In Google Flights kann man neu die CO2-Emissionen nach Flug – und nach Sitzplatz – einsehen.

 

In Google Flights stehen somit Informationen zu CO2-Emissionen zur Verfügung. Für jeden Flug kann man sich pro Sitzplatz die damit verbundenen Emissionen anzeigen lassen und schnell Optionen mit geringerem CO2-Ausstoss finden. Und bei der Suche nach einem Hotel werden Informationen zu dessen Nachhaltigkeitsmassnahmen angezeigt, von der Abfallreduktion über Wassersparmassnahmen bis hin zur Green Key- oder EarthCheck-Zertifizierung.

Diese Auswahl von nachhaltigen Optionen kann ein wichtiger Schritt sein, um Menschen, die sich für einen Flug interessieren, direkt bei der Auswahl von Flügen über die Klimaauswirkungen zu informieren.

Nachhaltige Mobilität

Neue Tools unterstützen Reisende somit zunehmend nachhaltige Reiseentscheidungen – von der Flugbuchung bis zur Wahl der Unterkunft – zu treffen.

Die Fahrt mit dem Auto ist eine der CO2-intensivsten Entscheidungen, die Menschen täglich treffen. Seit Oktober 2021 wird Google Maps daher in den USA und ab 2022 auch in Europa standardmässig die Route mit den geringsten CO2-Emissionen anzeigen, wenn die geschätzte Ankunftszeit mit der schnellsten Route vergleichbar ist. Bei Google schätzt man, dass dadurch über eine Million Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden können – das entspricht dem Wegfall von über 200.000 Autos auf der Strasse – und dass die Menschen durch den geringeren Kraftstoffverbrauch auch Geld sparen.

Künstliche Intelligenz für effizientere Ampelschaltungen

In Google Maps können Nutzer*innen stets die umweltfreundlichste Route auswählen. Das Technologieunternehmen arbeitet aber auch daran, dass die Autos, die weiterhin unterwegs sind, umweltfreundlich sind. In der Suche erleichtern wir die Anzeige von Hybrid- und Elektrofahrzeugen, den Vergleich mit benzinbetriebenen Modellen und die Suche nach Rabatten, um die tatsächlichen Kosten vor dem Kauf zu ermitteln. Diese Funktionen werden noch in diesem Jahr in den USA eingeführt, weitere folgen im Jahr 2022.

Natürlich ist die nachhaltigste Entscheidung oft die, gar kein Auto zu kaufen. Aus diesem Grund führt Google Maps einfachere Navigationsfunktionen für Velofahrer ein und erleichtert die Suche nach Velos und Scootern in über 300 Städten auf der ganzen Welt, darunter auch in Zürich als erste Schweizer Stadt.

Gleichzeitig suchen die Google Teams nach Wegen, um die Routen in gesamten Städten effizienter zu gestalten, indem erste Forschungsergebnisse mit künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Effizienz von Verkehrsampeln genutzt werden. Google hat diese Technologie zur Vorhersage von Verkehrsbedingungen und zur Optimierung von Ampelschaltungen in Israel erprobt und konnte eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Wartezeiten an Kreuzungen um zehn bis 20 % feststellen. Das Potenzial, welches sich hier bietet, ist riesig.

Mehr nachhaltige Optionen beim Reisen mit Google

Bei all diesen Bemühungen ist es stets das Ziel von Google, die Entscheidung der Nutzer*innen für nachhaltige Optionen einfacher zu gestalten. Auf individueller Ebene mögen diese Entscheidungen klein erscheinen, aber wenn man sie über alle Google Produkte hinweg multipliziert, ergeben sie grosse Einsparpotenziale.

Nur durch gemeinsames Vorgehen kann das Voranschreiten des Klimawandels verlangsamt und abgeschwächt werden – und Google wird auch künftig nach innovativen Wegen suchen, wie Tools und Technologien uns Allen dabei helfen können, bewusstere und nachhaltigere Optionen beim Reisen zu treffen.

Nachhaltiges Reisen & Mobilität – eine herausgeforderte Branche auf dem Weg zur CO2-Neutralität

Die Partnerschaft von Google Schweiz und swisscleantech fokussiert mitunter auf Best Practices von Google, die mit der swisscleantech-Community geteilt werden – so findet am Donnerstag, 10. März eine Online-Veranstaltung mit Patrik Reali, Engineering Manager Travel Sustainability von Google Schweiz statt, der Herausforderungen und Chancen rund um Google Flights aufzeigen wird:

Zur Veranstaltung und zum Programm

 


Quellen

Building a sustainable future for travel (Google Blogpost)
Mehr nachhaltige Optionen mit Google (Google Blogpost)
Our third decade of climate action: Realizing a carbon-free future (Google Blogpost)
Sustainable with Google (Press Kit Oktober 2021)
Jedes Kilogramm CO2 zählt (ETH Zürich News)