Inkrafttreten des Pariser Klimaabkommens in Rekordzeit bringt Schweiz in den Zugzwang


Das Übereinkommen von Paris tritt heute 4 Jahre früher als erwartet in Kraft. Die internationale Staatengemeinschaft macht damit deutlich, wie ernst es ihr mit der Abkehr von fossilen Energieträgern ist.

Für die Wirtschaft ergeben sich dadurch enorme Marktchancen, allen voran in den Bereichen Gebäude und Mobilität. Um den Anschluss nicht zu verpassen, muss die Schweiz das Abkommen nun allerdings rasch möglichst ratifizieren und ihre nationale Klimagesetzgebung Paris-kompatibel ausgestalten. An der Klimakonferenz in Marrakesch vom 7.-18. November ist swisscleantech als Delegationsmitglied vor Ort.

Mit der Ratifikation durch 55 Staaten, die für mehr als 55 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses verantwortlich sind, tritt das Pariser Klimaabkommen heute in Rekordzeit in Kraft. Mit dem Übereinkommen von Paris sendet die internationale Staatengemeinschaft ein deutliches Signal an die Wirtschaft. Die Richtung für die Umsetzung heisst: weg von fossilen Energieträgern – hin zu Erneuerbaren.

Es ist nun an der Schweiz, das Abkommen zu ratifizieren und ihre nationale Klimagesetzgebung Paris-kompatibel auszugestalten, um den Anschluss nicht zu verpassen und das volle Mitspracherecht bei der konkreten Ausgestaltung des Abkommens zu erlangen. Insbesondere müssen die Schweizer Klimaziele der in Paris festgelegten Grenze für die Klimaerwärmung auf 2 °C – wenn möglich 1,5 °C – sowie dem abgesteckten Reduktionspfad, die Bilanz der Treibhausgase in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auszugleichen, Rechnung tragen. Hier sieht swisscleantech Verbesserungspotential. „Ein 2°C-kompatibler Absenkpfad für die Schweiz würde eine Reduktion von ca. minus 40% aller Treibhausgase im Inland bis 2030 erfordern“, sagt Christian Zeyer, Co-Geschäftsführer von swisscleantech. „Das vom Bundesrat avisierte Ziel von minus 30% Reduktionen im Inland ist ungenügend und nicht Paris-kompatibel, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Reduktionspotenziale in der Schweiz die avisierten Ziele übersteigen[1].

Die Ausschöpfung dieser Reduktionspotenziale ergibt enorme Marktchancen für die Wirtschaft. Innovation spielt dabei eine Schlüsselrolle: um unsere Lebensqualität aufrecht zu erhalten und weiter zu verbessern, sind effiziente und emissionsarme Produkte und Prozesse, sowie neue Businessmodelle gefragt. Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens bedarf aber gesetzlicher Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, diese Reduktionspotenziale auszuschöpfen. Die Rahmenbedingungen müssen zeitnah und wirtschaftsfreundlich ausgestaltet werden.

swisscleantech in Marrakesch vor Ort
An der Klimakonferenz in Marrakesch, zwischen dem 7.-18. November, wird unterdessen bereits über die konkrete Ausgestaltung des Übereinkommens von Paris verhandelt. swisscleantech Co-Geschäftsführer Christian Zeyer ist als Mitglied der Schweizer Verhandlungsdelegation vor Ort und wie folgt erreichbar: +41 79 606 2146 sowie christian.zeyer(at)swisscleantech.ch. Über die Twitterkanäle @ChrZeyer und @swisscleantechD sowie unseren Newsletter werden wir Sie mit Informationen über die laufenden Entwicklungen in Marrakesch auf dem Laufenden halten.

Dokumente zum Download
Pariser Klimaabkommen: Bedeutung für die Schweiz und die Wirtschaft