Wie Anja Kollmuss, Klimaexpertin von swisscleantech, darstellte, hat die Schweiz durchaus Hausaufgaben zu lösen – insbesondere im Gebäude- und Verkehrssektor. Verglichen mit den Pro-Kopf-Emissionen anderer Industrieländer, sind die Emissionen in den beiden Bereichen sogar eher hoch. Studien zeigen jedoch, dass Potentiale zu signifikanten Reduktionen vorhanden und auch wirtschaftlich interessant sind. Allerdings müsse, so liessen einige Teilnehmer verlauten, auch im Inland noch mehr darauf geachtet werden, dass die günstigen Massnahmen beschleunigt umgesetzt werden. Bei ineffizienten Gebäuden kann beispielsweise mit wenig Geld sehr viel erreicht werden. Die Teilnehmer waren sich einig, dass ambitionierte Massnahmen im Inland entscheidend sind für den Beitrag der Schweiz zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens.
Zielvereinbarungen haben sich bewährt
Einigkeit bestand auch darin, dass die bewährten Zielvereinbarungen in der Industrie weitergeführt werden sollten: Firmen analysieren ihre Reduktionspotentiale und verpflichten sich, diejenigen umzusetzen, die wirtschaftlich sind. Als Gegenleistung erhalten sie die CO2-Lenkungsabgabe zurückerstattet. Dieser Mechanismus hat sich als ausgesprochen effizient erwiesen und hilft den Firmen, international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Qualität der Zertifikate ist entscheidend
Ergänzend zu den Inlandmassnahmen sollen auch Zertifikate aus dem Ausland eine Rolle spielen. Vertreter der Auslandszertifikats-Branche verwiesen dezidiert darauf hin, dass es genügend Potential für qualitativ gute Auslandprojekte gibt. Es wurdemehrfach betont, wie wichtig es ist, auf die Qualität der Zertifikate zu achten und sie weiter zu verbessern.
Das CO2 Gesetz wird voraussichtlich im Dezember im Nationalrat beraten. Bis zur definitiven Verabschiedung im Parlament wird es voraussichtlich etwa 2 Jahre dauern. Für weitere spannende Diskussionen ist also gesorgt – wir halten Sie auf dem Laufenden!
Dokumente zum Download
Anja Kollmuss – CO2-Gesetzesreform: Kontext und swisscleantech Prioritäten
Andreas Rothen – Zielvereinbarungen: Was steht zur Debatte?