Nach einer kurzen Begrüssung von Matthias Bölke, Präsident swisscleantech, eröffnete Bundespräsidentin Doris Leuthard den Abend mit einem Referat zur Sichtweise des Bundes. Die Energieministerin betonte darin, dass das Energiegesetz die Effizienz und die einheimischen erneuerbaren Energien stärken würde: «Damit schaffen wir Investitionen und Arbeitsplätze in der Schweiz – und verringern die Abhängigkeit vom Ausland.» Sie wies darauf hin, dass die Schweiz heute 75 Prozent der gesamten Energie importiert und somit viel Geld für fossile Energie ins Ausland abfliesst. Es sei sinnvoller, in der Schweiz zu investieren. «Viele Gemeinden, Kantone und Unternehmen haben sich bereits auf diesen Weg gemacht und nutzen die damit verbundenen Chancen», fügte Bundesrätin Leuthard an. Schon mit den heutigen Technologien sei vieles möglich: Der Energieverbrauch pro Kopf ist seit dem Jahr 2000 um 14,5 Prozent gesunken – trotz wachsender Wirtschaft, Bevölkerung und wachsendem Verkehr. «Das Gesetz führt unser Land in eine moderne Energiezukunft», schloss Leuthard und empfahl den Anwesenden, den Ratschlägen des Bundes zu folgen und ein JA einzuwerfen.
Spannendes Podium mit Unternehmer und Politiker
Im Anschluss diskutierten auf einem Podium je zwei Unternehmer und Politiker von Gegner- und Befürworterseite. Hans-Kaspar Scherrer (CEO IBAarau) und Bernhard Guhl (Nationalrat BDP) vertraten die Pro-Seite, Daniel Knecht (Unternehmer, Präsident AIHK) und Thomas Burgherr (Präsident SVP Aargau & Nationalrat SVP) die Contra-Seite. Moderiert wurde das Podium von Marianne Klopfenstein. Die Debattierenden waren in Höchstform und lieferten sich spannende Wortgefechte. Die Gegner bezeichneten die Abstimmung über das Energiegesetz als Salamitaktik und fürchten, dass auf das erste Massnahmenpaket gleich das zweite folgen wird.
Dass ein erster solcher Vorschlag vom Parlament verworfen wurde und in dieser Form keine Mehrheitsfähigkeit hatte, spielte für Knecht und Burgherr keine Rolle. Der SVP Nationalrat war ausserdem besorgt über den Bau von 1000 neuen Windkrafträdern und schätzte die Kosten als viel zu hoch ein. Die Befürworter hingegen betonten, dass eine Annahme der Energiestrategie die Versorgungssicherheit erhöhe und die Auslandabhängigkeit verringere. Hans-Kaspar Scherrer versicherte, dass die Industrie ganz bestimmt nicht unter dem Energiegesetz leiden werde und appellierte an mehr Vertrauen in die Schweizer Energiequellen. Bernhard Guhl pflichtete ihm bei und sprach sich für gesetzliche Grundlagen aus, die unseren Umgang mit Energie unterstützen.
Volksnahe Bundespräsidentin
Bundespräsidentin Leuthard blieb bis zum Schluss und stellte sich auch nach der Veranstaltung noch den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Ihr souveräner und äusserst informativer Auftritt wurde von allen Seite sehr geschätzt, ebenso wie die Tatsache, dass alle Podiumsteilnehmer gut vorbereitet waren und sachlich blieben. Umgekehrt war es erfreulich zu sehen, dass ein bunt durchmischtes, grosses Publikum den Weg in den Gasthof zum Schützen fand, um sich intensiv mit dem Energiegesetz auseinanderzusetzen und sich zu informieren. Die Stimmung im Publikum war stets angenehm und respektvoll.
swisscleantech bedankt sich herzlich bei allen Anwesenden und freut sich, wenn so viele wie möglich an der Urne ihr JA für eine moderne, saubere und sichere Energiezukunft einwerfen.