Die Schweiz kann und soll Weg und Takt angeben


Die im November stattfindende UN-Klimakonferenz in Warschau soll den Weg für den Abschluss eines neuen, die gesamte Staatengemeinschaft umfassenden Klimaabkommens im Jahr 2015 in Paris ebnen. Das heute vom Bundesrat verabschiedete Schweizer Verhandlungsmandat greift im Hinblick auf dieses wichtige Ziel zu kurz.

Als Mitglied der Schweizer Verhandlungsdelegation wird swisscleantech das Mandat des Bundesrats in Polen mittragen, fordert aber gleichzeitig weiterhin, dass die Schweiz proaktiver handelt: Die Schweiz kann und soll ihre CO2-Emissionen bis 2020 um 40% reduzieren. Damit setzt sie positive Impulse für die internationalen Verhandlungen und bietet Schweizer Unternehmen die Chance, sich als Vorreiter der Grünen Wirtschaft zu etablieren.

Keine Lücke bis 2020
Um die weltweite Erderwärmung auf unter 2 Grad des vorindustriellen Wertes zu stabilisieren, ist es unabdingbar bis 2020 keine Lücke entstehen zu lassen und auf CO2-Emissionsreduktions-Zielkurs zu bleiben. swisscleantech begrüsst es deshalb, dass sich die Schweiz zur zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls bekennt, fordert aber dieses Bekenntnis zu konkretisieren und das Schweizer Reduktionsziel bis 2020 entsprechend zu erhöhen. „Mit dem neuen CO2-Gesetz, das dem Bundesrat die  Möglichkeit gibt, das Emissionsreduktionsziel für die Schweiz bis zum Jahre 2020 von 20% auf 40% zu erhöhen, hat die Schweiz das notwendige Instrument, die Klimapolitik jetzt zukunftsfähig auszurichten. Denn nur eine Emissionsreduktion um 40% in Industriestaaten ist kompatibel mit dem 2 Grad Ziel“, sagt Nick Beglinger, Präsident von swisscleantech. „Die Erhöhung des Schweizer Emissionsreduktionsziels bietet insbesondere für die Schweizer Wirtschaft die einmalige Chance, ihre Rolle als Vorreiterin der Grünen Wirtschaft zu stärken und die Grundsteine für ein internationales Abkommen zu legen“, ergänzt Nick Beglinger.

Bindendes Klimaabkommen ab 2020
Die jüngst präsentierten Forschungsergebnisse des Weltklimarates IPCC zeigen deutlich: die Klimaerwärmung schreitet voran und stellt ein ernst zu nehmendes Problem für die Wirtschaft und Gesellschaft dar. Des wissenschaftlich erhärteten Handlungsbedarfs ist sich auch die internationale Staatengemeinschaft bewusst und hat sich vorgenommen, 2015 in Paris als Nachfolge des Kyoto- Abkommens ein neues, die gesamte Staatengemeinschaft umfassendes Klimaabkommen mit verbindlichen Reduktionszielen ab 2020 zu verabschieden. Der Fahrplan muss jetzt bestimmt und das Abkommen rechtzeitig auf Kurs gebracht werden.
Damit dies gelingt, fordert swisscleantech von der Schweiz mit gutem Beispiel voranzugehen – auch wenn andere, weniger entwickelte Länder dazu noch nicht bereit sind. Nur so kann das Vertrauen innerhalb der Staatengemeinschaft gefördert und ein positives Momentum für den Abschluss eines neuen, bindenden Klimaabkommens geschaffen werden. Als Wirtschaftsvertreter der Schweizer Klimadelegation wird swisscleantech in Polen das Verhandlungsmandat des Bundesrats mittragen, sich aber gleichzeitig weiterhin für eine proaktivere nationale Klimapolitik einsetzen.