HSBC zieht sich aus fossiler Energie zurück


London - Die HSBC will keine neuen Kohleprojekte mehr finanzieren. Davon sind nur drei Entwicklungsländer ausgenommen. Die grösste Bank Europas will auch nicht mehr in die Förderung von Öl und Gas im Arktischen Meer und in Ölsande investieren.

News
von swisscleantech
23.04.2018

Europas grösste Bank verabschiedet sich von Investitionen in die fossile Energie. Wie die HSBC am Freitag mitgeteilthat, zieht sie sich aus einigen der CO2-intensivsten Projekte weltweit zurück. So will sie ausser in Bangladesch, Indonesien und Vietnam nicht mehr in Kohlekraftwerke investieren. Sie bietet auch keine Finanzdienstleistungen mehr für die Öl- und Gasförderung auf hoher See in der Arktis und für die Erschliessung neuer Ölsandfelder an.

„Der CO2-Ausstoss muss rasch verringert werden, damit das Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht werden kann, die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen“, wird Daniel Klier in der Mitteilung zitiert, bei der HSBC für die Strategie und die nachhaltigen Finanzen zuständig. „Unsere aktualisierte Energiepolitik spiegelt den Ehrgeiz der HSBC, unseren Kunden bei einem verantwortlichen und nachhaltigen Übergang in eine Wirtschaft mit niedrigem CO2-Ausstoss zu helfen.“

Die HSBC hat bereits 2011 die Unterstützung für neue Kohlekraftwerke eingeschränkt und sie in 78 entwickelten Ländern weitgehend eingestellt. Nun wird diese Entscheidung auf fast die ganze Welt ausgedehnt.

Umweltschützer begrüssten den Schritt. „Es hat keinen Sinn, die Produktion der am stärksten verschmutzenden fossilen Energieträger weiter auszudehnen, wenn wir es ernst meinen mit dem Kampf gegen den Klimawandel nach dem Pariser Abkommen“, wird John Sauven, Chef von Greenpeace Grossbritannien, in einer Mitteilungvon Greenpeace zitiert. Dies sei das „neueste Misstrauensvotum eines grossen Finanzunternehmens“ gegen die Förderung der Ölsande.

Die HSBC zieht sich auch aus der Finanzierung grosser Wasserkraftanlagen zurück, die nicht den Empfehlungen der Weltkommission für Staudämme entsprechen. Sie will auch nicht länger Kernkraftanlagen finanzieren, die nicht den Standards der Internationalen Atomenergieagentur folgen. es