Notstrom­aggregate
swisscleantech hat die Nase vornNotstromaggregate sind Stromgeneratoren, die grosse Stromkonsumenten installieren, um sich gegen Versorgungsrisiken abzusichern. Daher ist es eigentlich ein naheliegender Gedanke, diese Aggregate zur Stromproduktion einzusetzen, sollte Strom tatsächlich unerwartet knapp werden. Der Einsatz dieser Aggregate sollte aber auf unerwartete Situationen beschränkt bleiben, da sie weder für einen langen Dauerbetrieb ausgerichtet sind noch eine nachhaltige Art der Stromproduktion darstellen.
Das Bundesamt für Energie schien diese Grundüberlegung nicht zu teilen und legte stattdessen im Dezember 2021 den Plan vor, Gasturbinen mit einer Leistung von bis zu einem Gigawatt zu beschaffen, um Notsituationen zu überbrücken – eine Idee, die für uns nicht nachvollziehbar ist. Die Beschaffung neuer Gasturbinen würde unnötig Finanzmittel binden, die besser in die erneuerbaren Energien investiert werden sollten, um sicherzustellen, dass Strom gar nicht erst knapp wird.
Mit einem parlamentarischen Vorstoss brachten wir deshalb den Einsatz von Notstromaggregaten als letzte Reserve in die Diskussion ein; die Haltung des Bundesamtes für Energie war zunächst ablehnend. Nach einiger Überzeugungsarbeit und aufgrund der Verschärfung der Stromversorgungslage in Europa änderte sich jedoch die Einstellung und ein teilweiser Einsatz von Notstromaggregaten wird nun in Betracht gezogen. Allerdings will das Bundesamt für Energie nur einen sehr kleinen Teil des Potenzials nutzen: Nämlich nur diejenigen Notstromaggregate, welche so ausgerüstet sind, dass ihr Betrieb durch swissgrid ferngesteuert werden kann. Dies trifft nur auf einen kleinen Teil der installierten Notstromaggregate zu. Für swisscleantech ist klar, dass in einer Notfallsituation auch die anderen Aggregate nutzbringend eingesetzt werden können und sollen. Deshalb haben wir dazu dem Bundesamt ein Konzept unterbreitet. Wir bleiben dran.