Künstliches Ohr überwacht Wasserkraftwerk


Reykjavik - Der technische Zustand von Wasserkraftwerken soll künftig auch mit akustischen Mitteln überwacht werden können. Der deutsche Maschinenbauer Voith und der isländische Energiekonzern Landsvirkjun starten gemeinsam ein Pilotprojekt.

News
von swisscleantech
27.04.2018

Liebhabern alter Autos ist es vertraut: Schäden am Motor sind hörbar. Dieses Prinzip nutzen nun auch der deutsche Maschinenbauer Voithund der staatliche isländische Energiekonzern Landsvirkjun. Sie rüsten das Kraftwerk Budarhals im Rahmen eines Pilotprojekts mit einem akustischen Überwachungssystem aus, heisst es in einer Mitteilungvon Voith. Das System soll Abweichungen der Turbinengeräusche vom Normalzustand erkennen und damit die Gefahr von Stillständen verringern. Mikrophone im Kraftwerk zeichnen die Daten auf, die dann in der sogenannten Voith-Bluebox gespeichert werden. In einer ersten Phase sollen die Geräusche des normalen Maschinenverhaltens bestimmt werden, in einer zweiten Phase sollen Abweichungen festgestellt werden können.

Die Datenanalyse kann dem Betreiber helfen, den Betrieb und die Wartung zu optimieren. „In Zukunft können wir Betreibern von Wasserkraftwerken durch unsere Geräuschmusteranalyse beispielsweise sagen, wann der perfekte Zeitpunkt für den Wechsel mechanischer Ersatzteile ist“, wird Bastian Berg, Projektleiter und Experte für Automatisierung und Datenanalyse bei Voith Digital Solutions, in der Mitteilung zitiert. „Wartungsarbeiten und anstehende Reparaturen können damit transparent und sehr effizient geplant werden.“ stk