Die Umwelt wird weniger vom Versenden von Textnachrichten und Emojis belastet als vom häufigen Wechsel des dafür verwendeten Geräts, erläutert die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einer Mitteilung. Im Projekt Digitale Suffizienz haben Forschende der Hochschule herausgefunden, dass die Herstellung von Smartphones oder Tablets rund drei Viertel ihrer gesamten Umweltbelastung ausmacht. Mit seiner durchschnittlichen täglichen Nutzung der Geräte belastet ein Jugendlicher die Umwelt dagegen in etwa nur so stark, als wenn er 3,2 Kilometer im Auto fährt oder einen Hamburger isst.
„Besonders viele Ressourcen und Energie werden verbraucht, wenn die digitalen Geräte produziert und entsorgt werden“, wird ZHAW-Forscherin Regula Keller in der Mitteilung zitiert. Den Ergebnissen des Projekts zufolge reduziert sich die Umweltbelastung eines Handys um ein Viertel, wenn es drei statt der in der Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen üblichen zwei Jahre genutzt wird.
Gemeinsam mit der Klimaschutzorganisation myblueplanet und der Agentur Spinas Civil Voices will die ZHAW Jugendliche zur längeren Nutzung ihrer Smartphones motivieren. Dafür wurde eine fiktive Schwarmfinanzierung für das überaus robuste und gleichzeitig extrem unpraktische Mobiltelefon ugPhone lanciert. Als Alternative zur Realisierung des ugPhone werden auf der Kampagnenseite Versprechen eingeworben, das eigene Smartphone mindestens drei Jahre zu behalten. hs