Lausanner Modell macht Fabriken ökologischer


Lausanne - Ein Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne hat ein mathematisches Modell für die Optimierung von Energie- und Wasserverbrauch in Fabriken entwickelt. Bei einer kanadischen Papierfabrik könnte dies den Wasserbrauch um 60 Prozent senken und die Fabrik könnte ihren benötigen Strom selber produzieren.

News
von swisscleantech
26.04.2019

Grosse Fabriken verbrauchen viel Wasser, Wärme und Strom. Dies führt zu einem hohen CO2-Ausstoss, was der Umwelt schadet. Maziar Kermani, Forscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), hat nun ein mathematisches Modell entwickelt, welches Energie- und Wasserverbrauch in Fabriken senken soll. Es basiert auf die Wiederverwertung von ungebrauchter Wärme und Energie.

Sein Modell hat Kermani nun bei einer kanadischen Papierfabrik angewendet. Einer Medienmitteilung der EPFL zufolge könnte der dortige Wasserbrauch mit dem Modell von Kermani von 820 Kilogramm auf 230 bis 300 Kilogramm pro Sekunde gesenkt werden – eine Einsparung von rund 60 Prozent. Gleichzeitig könnte aus dem bei der Produktion entstandenem Dampf so viel Energie gewonnen werden, dass nicht nur der Energieverbrauch bei der Produktion gedeckt, sondern überschüssige Energie auch verkauft werden könnte.

In seiner Studie schlägt Kermani verschiedene Möglichkeiten vor, wie zum Beispiel aufgeheiztes Wasser wiederverwendet werden könnte. Er empfiehlt auch, auf einen Rankine-Kreislauf mit organischem Fluidum zu setzen. So könnte der benötigte Dampf aus wiederverwertetem aufgewärmtem Wassergewonnen werden.  

Die kanadische Firma ist am Modell von Kermani interessiert. Auch andere Fabriken könnten laut der EPFL vom Modell profitieren. ssp