Low-Tech erleichtert Sanierungen


Luzern - Komplexe Technologien können zwar die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern, sind aber im Unterhalt teurer. Damit ständen sie Gebäudesanierungen oft im Weg, so Forscher der Hochschule Luzern. Einfache Lösungen führten daher oft schneller zum Ziel.

News
von swisscleantech
29.10.2018

Die Sanierung des bestehenden Gebäudebestandes ist ein wichtiger Beitrag, um die Klimaziele der Schweiz zu erreichen. Forscher des Instituts für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern (HSLU) haben nun untersucht, wie namentlich institutionelle Investoren angeregt werden können, die Gebäude in ihrem Bestand zu sanieren, schreibt die HSLU in einer Mitteilung. Denn institutionelle Investoren besässen rund die Hälfte der Gebäude in der Schweiz und seien leichter zu erreichen als Eigenheimbesitzer, so Marvin King, Leiter des Projekts SaNuInvest. Ähnlich sieht es Rolf Moser, Leiter des Forschungsprogramms Gebäude und Städte des Bundesamtes für Energie (BFE). „Die Motivation und Kenntnisse professioneller Investoren ist definitiv ein Schlüsselfaktor um Energieanliegen umzusetzen“, wird er in der Mitteilung zitiert.

Die Forscher haben in Zusammenarbeit mit dem Institut für Finanzdienstleistungen der HSLU in Zug mehrere Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Sanierung ausgemacht. Zum einen müsse ein Pflichtenheft klar die Rahmenbedingungen und die Verantwortlichkeiten festschreiben. Zum anderen müssten die architektonische Qualität, die Verarbeitung und die Ausführungsqualität stimmen. 

Sehr wichtig sei aber auch die Auswahl der richtigen Gebäudetechnik. Denn je weniger Technik eingebaut werde, desto geringer seien anschliessend die Unterhaltskosten. „Low-Tech oder sogar No-Tech ist das neue High-Tech“, so Marvin King. Der Unterhalt bilde denn auch einen weiteren Schlüsselfaktor. Auch aus der Sicht von Rolf Moser vom BFE werde das Thema Low-Tech künftig stärker auf die Agenda kommen. Es werde auch „Eingang in aktuelle Ausschreibungen finden“, wird Moser zitiert. 

Die Ergebnisse des Projekts werden in dem Buch „Optimierungsstrategien im Nutzungszyklus von Immobilien – Handlungsempfehlungen für erfolgreiche Sanierungen“ zusammengefasst, das am 5. November bei Springer Fachmedien erscheint. stk