Massstab für Nachhaltigkeit ist nun online


Lausanne - Die Business School Lausanne hat ihren Gap Frame nun auf einer eigenen Internetseite zugänglich gemacht. Mit der Methodologie wird die Nachhaltigkeit von Ländern und Unternehmen gemessen. Die Schweiz ist dabei noch immer nicht im sicheren Bereich.

News
von swisscleantech
22.02.2017

„Mind the gap“ – diese Warnung gilt nicht nur in der Londoner U-Bahn. Auch Länder und Unternehmen weisen oft einen sehr grossen Abstand zwischen ihrem Ist-Zustand und einem nachhaltigen Zustand, wie er mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG) der UNO beschrieben wird. Die Business School Lausanne hat unter Leitung ihrer Direktorin Kathrin Muff eine Methodologie entwickelt, die Differenz zum nachhaltigen Zustand zu messen. Dabei wird die Nachhaltigkeit in vier Dimensionen gemessen: Belastung der Erde, Gesellschaft, Wirtschaft und Qualität der Regierung und Verwaltung. Dabei kann ein Maximum von zehn Punkten erreicht werden. Zwischen 8,9 und 10 Punkten befindet sich ein Akteur auf dem Weg zum Ideal, zwischen 7,5 und 8,8 Punkten im sicheren Bereich, zwischen 6,7 und 7,4 unter Beobachtung, darunter im kritischen Bereich. Unter 5,0 Punkten bildet ein Akteur eine Gefahr.

Der „Gap Frame“ wurde im März 2016 lanciert. Nun wurde mit gapframe.org auch eine eigene Internetseite freigeschaltet. Die Internetseite erlaubt, sich einen Überblick über den Stand der Nachhaltigkeit in der Welt, in einzelnen Ländern und in Regionen zu verschaffen. So ist nur Norwegen mit 7,77 Punkten, Finnland mit 7,65 und Schweden mit 7,61 Punkten im sicheren Bereich. Dänemark mit 7,49 Punkten und die Schweiz mit 7,43 Punkten stehen bereits unter Beobachtung. Singapur mit 7,38 Punkten folgt als bestes nichteuropäisches Land.

Die Schweiz schneidet vor allem im Umgang mit der natürlichen Umwelt schlecht ab. So ist der CO2-Austoss viel zu hoch, die Biodiversität gering. Der Umgang der Wirtschaft mit Ressourcen dagegen ist bereits im idealen Bereich, ebenso die Lebensbedingungen und der Umgang mit Wasser.

Zu den Ländern, die eine Gefahr darstellen, gehören arme Länder wie Tschad und Sudan, aber auch ressourcenreiche wie Angola, Libyen und Turkmenistan. stk