Nachhaltige Anlagen werden zum Standard


Zürich - Der Schweizer Markt für nachhaltige Anlagen ist 2017 mit 82 Prozent markant gewachsen. Sie machen bereits 16 Prozent der von Pensionskassen und Versicherungen gehaltenen Vermögen aus. Das Wachstum wird durch die Selbstregulierung der Branche und durch Gesetze in Europa getrieben.

News
von swisscleantech
30.05.2018

Der Markt für nachhaltige Anlagen kommt in der Schweiz aus der Nische heraus. Dies geht aus der vom Verband Swiss Sustainable Finance (SSF) herausgegebenen „Schweizer Marktstudie Nachhaltige Anlagen 2018“ hervor. Danach ist das Volumen nachhaltiger Anlagen im vergangenen Jahr um 82 Prozent auf 390,6 Milliarden Franken gestiegen. Dabei geht ein Grossteil des Wachstums auf institutionelle Investoren zurück, also vor allem auf Pensionskassen und Versicherungen. Ihre nachhaltigen Anlagen stiegen um 128 Prozent auf 238,2 Milliarden Franken. Damit machen nachhaltige Vermögen bereits 16 Prozent des von den Schweizer institutionellen Investoren gehaltenen Vermögens aus. Die nachhaltigen Anlagen in Investmentfonds stiegen um 47 Prozent auf 94,4 Milliarden Franken. Damit haben die nachhaltigen Fonds nun einen Anteil von 8,7 Prozent am Schweizer Fondsmarkt. Das Volumen der in Mandaten gehaltenen nachhaltigen Anlagen ist um 25 Prozent auf 57,9 Milliarden Franken gestiegen.

Aktien bilden mit 27,7 Prozent die grösste Anlageklasse bei den nachhaltigen Anlagen, gefolgt von Immobilien mit 22,3 Prozent, Staatsanleihen mit 16,8 Prozent und Unternehmensanleihen mit 16,3 Prozent. Als wichtigste Treiber der nachhaltigen Strategien werden die Nachfrage der Investoren und der Druck der Aufsichtsgremien angegeben.

Das Wachstum des Marktes für nachhaltige Anlagen dürfte anhalten. „Insgesamt sehen wir den Schweizer Finanzmarkt angesichts der hier ausgewiesenen starken Marktentwicklung auf dem richtigen Weg“, wird SSF-Geschäftsleiterin Sabine Döbeli in der Medienmitteilungzur Studie zitiert. „Eine kontinuierliche Verstärkung der Bemühungen wird die Idee nachhaltiger Finanzen weiter fördern und die Schweiz als wichtigen Akteur in diesem zunehmend an Bedeutung gewinnenden Bereich positionieren.“

Finanzminister Ueli Maurer freut sich über diese Entwicklung. „Ich bin überzeugt, dass der Finanzplatz Schweiz mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit sein Profil im internationalen Wettbewerb schärfen und zugleich einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, dass internationale Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele erreicht werden“, schreibt er im Grusswort zur Studie.

Die Studie beruht auf der Befragung von 66 Schweizer Akteuren, davon 34 Vermögensverwaltern oder Banken und 32 institutionellen Anlegern. Sie wurde von Timo Busch, Professor am Center for Sustainable Finance and Private Wealth an der Universität Zürich, wissenschaftlich begleitet. stk