Nachhaltigkeit braucht Transparenz


Vaduz - Die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten ist riesig. Kluge Regulierung muss sicherstellen, dass diese Produkte wirklich nachhaltig sind, schreibt Simon Tribelhorn in einem Meinungsbeitrag. Der Liechtensteinische Bankenverband beteilige sich an deren Vorbereitung.

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von swisscleantech
24.06.2019

Allein in der Schweiz werde die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten aktuell auf 700 Millionen Franken geschätzt, schreibt Simon Tribelhorn, Direktor des Liechtensteinischen Bankenverbandes, in einem Meinungsbeitrag für „Wirtschaft regional“. Umso wichtiger sei es sicherzustellen, dass auch nachhaltig sei, wo Nachhaltigkeit drauf stehe. Nachhaltigkeit werde immer mehr eine Frage der Glaubwürdigkeit. „Folglich braucht es Transparenz.“
Eine Expertengruppe der EU habe nun Vorschläge für konkrete Massnahmen vorgelegt. Dabei gehe es erstens um ein EU-einheitliches System der Klassifizierung der Produkte, zweitens um Standards für ökologische Anleihen, sogenannte Green Bonds, und schliesslich um Massstäbe für das, was als CO2-arm angesehen werden kann. Diese Vorschläge wirkten „im Grossen und Ganzen sinnvoll und wirkungsstark“, schreibt Tribelhorn.

Der Liechtensteinische Bankenverband werde nun am Stakeholder-Dialog teilnehmen, denn die EU-Kommission in Brüssel zu diesem Thema organisiert. Denn: „Wir… verstehen uns als Teil der Lösung und nicht des Problems“, so Tribelhorn. Blinde Marktgläubigkeit helfe ebenso wenig weiter wie Stillstand aus Angst, Fehler zu machen. Die Politik habe eine zentrale Aufgabe als Gesetzgeber und Regulator. Die EU sei im Bereich der nachhaltigen Anlagen „ganz klar Taktgeberin“. Der Liechtensteinische Bankenverband stehe daher einer solchen Regulierung offen gegenüber. stk