Neue Finanzierungsmechanismen für eine zukunftsfähige Energieversorgung


Für die Fokusgruppe zum Thema «Finanzierung von Grossanlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie» fand sich am 15. Juni eine diskussionsfreudige Gruppe zusammen. Die Teilnehmenden erarbeiteten einen Statusbericht zur Umsetzung der Energiestrategie 2050.

Artikel
von Christian Zeyer
18.06.2018

Dieser liest sich verhalten optimistisch für die Solarenergie, jedoch eher zurückhaltend für die Windenergie und die Biomassekraftwerke. Gemeinsam ist allen Technologien, dass Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Strom heute in der Schweiz nur rentabel realisiert werden können, wenn der Strom zu erheblichen Teilen direkt vor Ort verwendet werden kann. Diese Hürde ist für die Solarenergie wesentlich geringer als für Windkraftanlagen – sowohl auf Mehrfamilienhäusern wie auch auf Gewerbebauten finden sich nach wie vor genügend Dachflächen zur Realisierung von Anlagen. Grossanlagen auf Dächern von Gebäuden ohne Eigenverbrauch werden hingegen nur noch realisiert, wenn sie bereits über eine Zusicherung bei der KEV verfügen.

Die Windenergie kämpft heute vor allem mit langwierigen Bewilligungsfragen. Obwohl der Souverän in den Gemeinden meist positiv reagiert, werden Projekte durch Einzeleinsprachen von Nachbarn hinausgezögert. Aber auch bei der Windenergie gilt: Alle Projekte in der Pipeline betreffen Anlagen, die bereits über eine KEV-Zusage verfügen. Die fehlende Zukunftsperspektive der Windenergie ist umso problematischer, als Windkraftwerke zwei Drittel ihrer Produktion in den Wintermonaten erzeugen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn wir die Ziele der Energiestrategie umsetzen und gleichzeitig eine hohe Unabhängigkeit von ausländischem Strom behalten wollen, werden wir nicht darum herumkommen, neue Finanzierungsmechanismen zu finden. Diese sollten aber so gestaltet werden, dass ein hoher Anreiz besteht, produzierende Anlagen möglichst kostengünstig zu realisieren.

Fragen und Anregungen gerne an: christian.zeyer(at)swisscleantech.ch