Neue Tarifmodelle sollen Batteriespeicher fördern


Zürich - Dezentrale Speichersysteme sind wichtig für die Energiezukunft und nutzen Kunden wie Versorgern. Noch sind diese für Privathaushalte aber sehr teuer. Energieexperte Rolf Hügli fordert neue Tarifsysteme, um die Situation zu entzerren.

News
von swisscleantech
16.11.2017

Die Vorteile von dezentralen Speichersystemen liegen für Rolf Hügli auf der Hand. Der Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW geht in einem Beitrag auf dem Blog energeia+ des Bundesamts für Energie (BFE) darauf ein, wie diese Endkunden mehr Unabhängigkeit und Versorgern mehr Netzstabilität bringen. Als Beispiel dafür, dass das in der Schweiz verstanden wird, führt er die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) an. Diese bauen derzeit das schweizweit grösste Batteriespeichersystem.

Derlei Speicher machen laut Hügli jedoch keine Pumpspeicherkraftwerke obsolet. Dabei bezieht er sich auf eine Studie des Power Systems Laboratory der ETH Zürich. Demnach glichen Batteriespeicher effektiv kurzzeitige Schwankungen aus. Ideal sei jedoch ein Zusammenwirken von Batteriespeichern und grossen Kraftwerken. Letztere könnten durch die dezentralen Speicher auch Investitionskosten reduzieren. Der positive Effekt auf die Netzstabilität wiege auch stärker als der finanzielle Vorteil für die privaten Haushalte mit Speicher.

Laut Hügli müssten Private erschreckend hohe Kosten für Batteriespeicher auf sich nehmen. Da sowohl Kunden wie auch Versorger von diesen profitierten, brauche es neue Lösungen, die beiden Seiten materielle Vorteile böten. Hügli fordert Tarifmodelle, die einerseits helfen, die Infrastrukturkosten der Netzbetreiber angemessen zu verteilen, und andererseits dynamische Netznutzungstarife, damit Endkunden ihre Hausbatterien netzdienlich einsetzten. yvh