New York verklagt Exxon


New York - Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York hat Klage gegen den Ölkonzern Exxon Mobile eingereicht. Sie wirft ihm vor, seine Investoren über die Risiken des Klimawandels für den Wert des Unternehmens systematisch und wiederholt getäuscht zu haben.

News
von swisscleantech
26.10.2018

Wenn es nach Barbara D. Underwood geht, soll die Leugnung des Klimawandels künftig juristisch als Betrug geahndet werden. Die Generalstaatsanwältin des US-Bundesstaats New York hat am Dienstag eine Klage gegen die Exxon Mobile Corporation eingereicht, in der sie dem Ölkonzern mit Sitz im texanischen Irving vorwirft, „systematisch und wiederholt Investoren über die bedeutenden Auswirkungen getäuscht zu haben, welche künftige Klimawandelregulierungen auf die Aktiva und den Wert des Unternehmens haben könnten“, wie es in einer Medienmitteilung der Generalstaatsanwaltschaft heisst. 

Exxon habe gegenüber Investoren behauptet, die Klimarisiken in ihre Berechnungen einbezogen zu haben, habe dies faktisch aber oft nicht getan, so die Generalstaatsanwältin. So seien allein die Klimarisiken von 14 Ölsandprojekten in Kanada um 25 Milliarden Dollar unterschätzt worden. Diese systematische Unterschätzung der Klimarisiken sei auch der Führung des Unternehmens um den damaligen Chef und späteren US-Aussenminister Rex Tillerson bekannt gewesen. 

Exxon weist die Vorwürfe der Generalstaatsanwältin zurück. Sie seien durch keine Beweise gestützt und gingen auf blosse Behauptungen demokratischer Politiker wie Al Gore, „eine diskreditierte Medienkampagne und das Lobbying von Aktivisten gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe“ zurück, heisst es in einer kurzen Stellungnahme des Unternehmens. stk