Alkohol soll Rakete antreiben


Lampoldshausen - Deutsche und brasilianische Forscher arbeiten an der Nutzung von Ethanol als Treibstoff für Raketen. Erste Tests von Einspritzköpfen sind positiv verlaufen. Ethanol gilt als umweltfreundlicher als die herkömmlichen Hydrazin-Verbindungen.

News
von swisscleantech
15.02.2017

Heutige Raketen werden meist durch erdölbasierte Hydrazin-Verbindungen angetrieben. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der brasilianischen Raumfahrtagentur Agencia Espacial Brasileira arbeiten an der Nutzung von Ethanol, also Alkohol, als Treibstoff. Sie haben nun während dreiwöchigen Tests am Prüfstand des DLR Instituts für Raumfahrtantriebe im württembergischen Lampoldshausen zwei unterschiedliche Einspritzköpfe getestet, mit denen Ethanol verwendet werden kann. Wie das DLR mitteilt, seien die Tests positiv verlaufen. Alle wichtigen Testziele seien erreicht worden. Die Einspritzköpfe verwenden zwei unterschiedliche Systeme, eine des brasilianischen Instituto de Aereonautica a Espaço und ein anderes von Airbus Safran Launchers. Der Einspritzkopf soll das Herzstück eines neuen Triebwerks werden, mit dem zunächst brasilianische Raketen ausgerüstet werden sollen.

Ethanol wird in Brasilien aus Zuckerrohr hergestellt und dort bereits seit Jahrzehnten für den Antrieb von Fahrzeugen verwendet. Das DLR und die brasilianische Raumfahrtagentur arbeiten bereits seit 2011 zusammen. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind die Triebwerksentwicklung, Höhenforschungsraketen und Forschung unter Schwerelosigkeit. stk